Editorial zu «Petri-Heil» 5/2016
187 Staaten nahmen kürzlich an der Klimakonferenz in Paris teil. Jubelmeldungen gingen danach um die Erde, weil die Teilnehmer sich darauf einigten, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu drosseln. Leider besteht jedoch zum Feiern absolut kein Grund, denn die gemachten Zusagen – um nicht zu sagen Lippenbekenntnisse – begrenzen die weltweite Temperatursteigerung bestenfalls von 3 auf 2,7 Grad!
3 °C mehr – kein Wasser mehr – kein Strom!
Das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) folgert daraus: «In der Eiszeit waren grosse Teile der nördlichen Erdhälfte von bis zu 3 km dicken Eispanzern bedeckt, so wie heute Grönland oder die Antarktis. Durch die moderne Wissenschaft wissen wir aber, dass die Weltdurchschnittstemperatur nur 3 bis 4 Grad geringer war als heute. Fast 3 Grad mehr als jetzt wird ebenfalls gewaltige Änderungen auslösen. Die Sommer werden heiss wie in Afrika werden.
Als Folge werden alle Gletscher verschwinden. Ohne Schmelzwasser der Gletscher werden in den Tropensommern die Bäche wie Wüstenwadis vertrocknen, die Flüsse werden extrem wenig Wasser führen. Unter diesen Voraussetzungen weiter auf Strom aus Wasserkraft zu setzen, ist unverantwortlich. Bereits jetzt stehen in heissen Sommern die meisten unserer Wasserkraftwerke still, auch die grossen können nur minimale Energie liefern. Bereits jetzt muss im Sommer Gas, Kohle und Öl zur Stromerzeugung herangezogen werden. Das heizt das Weltklima kräftig weiter auf, nur wird das leider geheim gehalten.» Spätestens beim Thema Energiewende wird uns das Thema auch in der Schweiz einholen.
Faszination Morchel
In der letzten Ausgabe («Petri-Heil» 4/2016) stellten wir ein interessantes Morchel-Buch von Heinz Gerber vor. Seit Jahrzehnten fasziniert mich dieser Frühlingspilz und sofort habe ich mich über das Werk «hergemacht». Ich bin begeistert und möchte mich vorbehaltlos hinter die Komplimente von Hansruedi Küttel und Matthias Escher stellen, die im Vorwort des Lobes voll sind über diesen praktischen Ratgeber mit ebenso hervorragenden wie spannenden Illustrationen. Ich gehe nun noch motivierter und kenntnisreicher in die Morchelsaison, die ja nicht nur so wunderbar mit der Forelleneröffnungswochen übereinstimmt, sondern in den kommenden Tagen auch mit der Hechtpirsch. Sie wissen, wohin ich äuge auf dem Weg zum Hechtweiher oder zum Bootsplatz am See…
Hansjörg Dietiker,
Herausgeber
PS: Das Morchel-Buch ist zum Preis von 21 Franken im Fachhandel oder im «Petri-Heil»-Shop erhältlich.
