Der Kanton Schwyz bietet dem Bachfischer eine Menge von Gewässern. Doch zum Saisonstart finden sich die meisten Fischer an den grösseren Flüssen ein. Hier stehen die Chancen im kalten Frühlingswasser erfahrungsgemäss am besten.
Man versucht sich so gut wie möglich auf die Eröffnung vorzubereiten, zieht eine neue Schnur auf die Rolle, bindet die Montage schon am Vorabend oder sucht sich im Garten die Würmer der richtigen Grösse zusammen. Man hört beim Wetterbericht genau zu, um keine feuchten Überraschungen – sei es von oben oder von unten – zu erleben, und entscheidet sich schon mal für den ersten Bach, den man im Morgengrauen aufsuchen wird. Die Voraussetzungen für den 1. April waren ausgezeichnet, der Wasserstand und vor allem die Wasserfarbe war am Vorabend perfekt.
Doch irgend etwas läuft immer schief
Diesmal geht es bereits beim Abstieg die lange Böschung hinunter zur Sihl los: «Verdam…, die Dose mit den mühsam zusammengesuchten ‹Gartenfliegen› ist mir runtergefallen!», schimpft Lorenz. Die Dose hat sich beim Aufschlagen geöffnet und die Würmer spicken in alle Richtungen, keine Chance sie wieder zu bergen. Während mein Kumpan sich wieder auf den Heimweg macht, beginne ich mit Fischen. Doch kaum angefangen steigt der Wasserpegel stark an, und die Strömung sowie das nun trübe Wasser machen eine vernünftige Fischerei unmöglich. Auch für mich heisst das «Rückzug» von der Sihl. Später erfahren wir, dass sich eine Schleuse (die im Geissboden) verselbstständigt hat, das ganze Wasser des Staubereichs soll ausgeflossen sein und die Sihl einmal richtig durchgespült haben. Dies ausgerechnet früh am Eröffnungsmorgen, als zahlreiche Fischer unterwegs gewesen sind!
Mit neuen Ködern fischten wir darauf an der Alp, doch diese Idee hatten auch viele andere Fischer, so dass freie Abschnitte erst gefunden werden mussten. Die ersten guten Bachforellen zappelten dennoch bald am Haken und wir konnten einige «Strichli» in die Fangstatistik machen.
Später, als der Wasserschwall wieder abgeklungen war, versuchten wir es nochmals an der Sihl, diesmal mit raschem Erfolg. Speziell die tiefen Gumpen beherbergten einige Bachforellen, so bekamen wir gleich mehrere Bisse an der gleichen Stelle. Dabei ging eine knapp 40er bei meinem Begleiter vor seinen Füssen verloren – ja er hatte das Glück gar nicht gepachtet.
Die anderen Fischer fingen auch ihre Fische, doch nicht alle konnten gut massige vorweisen, einige aber hatten bereits am Mittag ihre fünf zulässigen beisammen.
Perfekte Angeltage
Die folgenden Tage nach der Eröffnung zeigten sich als perfekte Angeltage. Keine Wetter- und Wasserkapriolen und dank der milden Temperaturen kam bereits die Fliegenrute zum Einsatz. Mit Erfolg – schwere Goldkopfnymphen, langsam am Grund angeboten, waren der «Renner» und sorgten für überraschend schöne Fänge.
Neue Fliegenstrecke
Es gibt für Fliegenfischer eine neue wichtige Änderung in den Vorschriften. Die bekannte Fliegenfischerstrecke an der Alp, die im letzten Jahr noch von der Brücke beim Bahnhof Einsiedeln bis zum Zulauf der Biber bei Biberbrugg festgelegt war, ist nun aufgehoben worden. Neu liegt die Fliegenfischerstrecke von der Brücke in Einsiedeln aufwärts bis zur Quelle der Alp mit allen Zuflüssen (ausser dem Hurlisbach bei Trachslau). Eine gute Wahl, wie ich meine; es wäre wünschenswert, diese Strecke nun über längere Jahre so zu belassen.
| 2013 | 2014 | 2015 | |
| Gesamtfang Kanton | 9020 | 10 263 | 9308 |
| Massfische drei Ausgleichsbecken | 734 (8%) | 616 (6%) | 976 (10%) |
| Gesamtfang (ohne drei Ausgleichsbecken) | 8286 | 9647 | 8332 |
Rückblick aufs letzte Jahr
Nachdem im Jahr 2014 im ganzen Kanton ein Anstieg der Fänge verzeichnet werden konnte (10 263 Salmoniden), gingen die Fänge 2015 wieder zurück (9308 Salmoniden). Dies ist aber kein Grund zur Sorge, denn die Fischerei 2014 war durch den regnerischen Sommer und die konstant guten Wassermenge begünstigt. Vor allem in den kleinen Bächen konnten so mehr Fische gefangen werden. Wenn man sich aber den äusserst trockenen Sommer 2015 in Erinnerung ruft, so könnte man meinen, der Rückgang hätte viel stärker ausfallen müssen. Dem war aber nicht so, es wurden sogar mehr Fische gefangen als 2013 (9020 Salmoniden).
Den kantonalen Behörden, speziell den Fischereiaufsehern, ist an dieser Stelle zu danken. Sie setzen sich für eine gute Fischerei und auch für die Gewässer ein und scheuen keinen Aufwand. Auch die Zusammenarbeit mit den Vereinen funktioniert gut und auf einer freundschaftlichen Basis.
baz
Alles läuft rund |
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Die Hauptversammlung des Kantonal Schwyzerischen Fischereiverbands (KSFV) am 18. März in Altendorf verlief erwartungsgemäss ruhig und ohne grössere Diskussionen. Langweilig war es dennoch keine Sekunde. Wenn der KSFV zur jährlichen Hauptversammlung einlädt, weiss man schon im Vorfeld, was einen erwartet: Tolle Kameradschaft, gute Gespräche und ein herzhaftes Essen. Dies war wohl mit ein Grund dafür, dass an diesem Freitagabend von den total 23 Delegierten der Fischereivereine des Kantons Schwyz immerhin deren 21 anwesend waren. Und dazu Gäste wie der amtierende Regierungsrat Andreas Barraud (Vorsteher des Schwyzerischen Umweltdepartements), der Geschäftsführer des Schweizerischen Fischerei-Verbands (SFV), Philipp Sicher und Kuno von Wattenwyl, Biologe und Fischereiaufseher vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Schwyz. Entspannt und doch spannendKSFV-Präsident Stefan Keller führte durch die Versammlung, deren Traktanden entspannt unbestritten waren. So wurde auch der gesamte Vorstand einstimmig wiedergewählt. Und doch, es war spannend: Neues zu berichten hatte Philipp Sicher, Geschäftsführer des SFV, der den Anwesenden die primären Aufgaben des Verbands erklärte und den Fischerinnen und Fischern einen Einblick verschaffte in die politische Seite der Fischerei. Kite-Surfer vs. FischerZum Schluss der Versammlung meldeten sich noch einzelne Fischer zu Wort. Es wurde bemängelt, dass das Kite-Surfen im Wägitalersee zugelassen sein soll. Es habe nämlich bereits Situationen gegeben, wo Surfer und Fischer fast aneinandergeraten seien. Dominique Lambert |







