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Petri-Heil

Dein Schweizer Fischereimagazin

Raubfische aus der Tiefe

Wenn es draussen bitterkalt ist, die Ufer der Seen zufrieren und beim Fischen Handschuhe und Mütze unverzichtbar werden, zieht es Thomas Brandsch ans Wasser. Er fängt die Raubfische an ihren Winterstandplätzen, den tiefen Löchern der Seen, wo sie sich in Trupps versammeln.

In meiner Neoprenwathose stehe ich warm eingepackt im Flachwasser des Sees. Kalter Wind lässt den ersten Schnee des Jahrs durch die Luft tanzen. Bei der Eiseskälte frieren meine Rutenringe zu, so dass ein Spinnfischen ohne regelmässiges Enteisen nicht möglich ist. Mit voller Kraft peitsche ich meinen Köder am 25-Gramm-Bleikopf soweit es geht hinaus. Die dünne geflochtene Schnur pfeift durch die Luft. Ungefähr 80 Meter – mehr kann ich aus meiner Combo nicht herausholen. Im Winter versuche ich, so weit wie möglich zu werfen, um an die tiefen Löcher und weit entfernten Kanten heranzukommen. Dann lasse ich den Gummifisch bei geöffneter Rolle lange absinken. Zwar bemerke ich in dieser Phase einen Biss nicht sofort, aber der scharfe Haken am schweren Jigkopf plus Stinger (Schwanzdrilling) erschweren meinen Zielfischen das Ausspucken des Köders. Angst vor zu schweren Jigs braucht man nicht zu haben. Für Zander, Hecht und grosse Egli ist es ein Leichtes, einen Gummifisch am 25-Gramm-Bleikopf vollständig einzusaugen.

Die erschlaffende Schnur signalisiert mir, dass der Köder am Grund angekommen ist. Rolle zu, Schnur aufnehmen, Anjiggen – fühlt sich aber irgendwie schwer an, ein paar weitere Kurbelumdrehungen, um den Schnurbogen zu spannen, plötzlich signalisieren harte Schläge einen Fischkontakt. Wenig später glänzt mein erster Winter-Zander dieses Jahrs im glasklaren Wasser vor meinen Füssen.

 
Durchhalten lohnt sich

Häufig ziehen die Raubfische zu dieser Zeit auf Nahrungssuche gemächlich in grossen Schwärmen an den steilen Kanten am Rand von Vertiefungen umher. Es kann zwar durchaus vorkommen, dass man eine gute Stelle intensiv befischt und lange nichts fängt. Im Winter zahlt sich aber eisernes Durchhaltevermögen aus. Jeder Wurf kann den Prachtsfisch bringen, der sich das ganze Jahr über in den Weiten des Sees versteckt gehalten hat.

Ohne Boot und Echolot ist es oft schwierig, die tiefen Hotspots zu finden und zu befischen. Ich greife auf alternative Methoden zurück, um Tiefen und Strukturen zu erkennen. Meine Planung für die neue Saison beginnt bereits im Frühling. Vom Ufer aus fische ich den See Schritt für Schritt ab und lerne anhand der Absinkphase meines Köders, in welcher Tiefe ich gerade fische. Je länger die Absinkphase des Gummifischs, desto tiefer das Gewässer.

Beim Jiggen erfahre ich einiges über die Bodenbeschaffenheit: Die Art, wie der Bleikopf auf dem Gewässergrund auftrifft, lässt mich in der Rute spüren, ob er hart auf Sandboden landet oder sanft im Schlamm verschwindet. Da Zander und Egli steinigen oder sandigen Untergrund bevorzugen, kann ich mögliche Winterplätze bereits eingrenzen.

Exzellente Fangplätze

Auch in der Absinkphase des Köders lerne ich die Bodenstruktur meines Gewässers kennen. Mit ein wenig Erfahrung stellt man fest, dass beim Jiggen an einer Kante die Bewegung des Köders hinauf kürzer ist als hinab. Verlängert sich die Absinkphase nach einem Weitwurf, bin ich entweder auf eine Rinne gestossen oder habe ein weit entferntes Plateau entdeckt und angeworfen, von dem ich den Köder gerade hinunterzupfe. Dieses Plateau ist fast immer ein exzellenter Fangplatz.

Hindernisse unter der Wasseroberfläche wie umgestürzte Bäume, grosse Steine oder Algenfelder merke ich mir schnell und meide diese Stellen, um Abrissen vorzubeugen. Doch nicht nur beim Fischen erfahre ich einiges über mein Gewässer. Oft reicht es bereits, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen. So sagt auch die Uferkante des Sees einiges über die verborgene Gewässerstruktur aus. Stehe ich beispielsweise im Frühling auf einer grossen Sandbank oder kiesigen Fläche und wate problemlos mit Gummistiefeln mehrere Meter durch das seichte Uferwasser in den See, so fange ich dort schöne Egli und Zander – aber nicht im Winter. Hier ist es zu flach, und wahrscheinlich kann ich nicht weit genug werfen, um die Kante zu erreichen. Ein typischer Winterstandplatz der Raubfische zeichnet sich dagegen durch eine steil abfallende Uferböschung aus. Denn so, wie das Ufer abfällt, verläuft es meist unter Wasser weiter. Stehe ich zudem auf Kies oder Sand und nicht im Schlamm, bin ich genau richtig.

Variantenreich geführt

Man hört und liest häufig, dass Fische im Winter eher träge seien. Meine Erfahrung zeigt aber, dass selbst jetzt eine eher aggressive Köderführung durchaus fängig ist. Meine Rutenspitze zeigt dabei nie direkt auf den Köder, sondern weicht um rund 30 Grad seitlich ab. Mit ruckartigen Schlägen beginne ich den Gummifisch vom Boden abzuheben. Die Rute bringe ich dabei nie höher als in die Elf-Uhr-Stellung. Da ich sehr tief fische, ergibt sich ein extrem steiler Winkel zwischen Rutenspitze und Köder. Wenn in dieser Situation ausschweifende Züge mit der Rute durchgeführt werden, hebt der Gummifisch viel zu weit vom Boden ab und verschwindet aus dem Blickfeld der Fische. Sie brechen die Verfolgung sofort ab. Mit kurzen Zupfern imitiere ich das aktuelle Verhalten der Beutefische über Grund. Im kalten Wasser bewegen sie sich im Sparmodus, wechseln selten die Wassertiefe und schwimmen häufig knapp über dem Gewässergrund. Für akrobatische Fluchten fehlt ihnen die Energie. Um auch träge Fische am Grund des Sees zum Anbiss zu reizen, variiere ich die Geschwindigkeit, die Anzahl und die Höhe meiner Rutenbewegungen ständig. Zwei oder drei harte Zupfer, Köder absinken lassen, dann wieder ein langsamer Ruck, erneut absinken lassen, gefolgt von mehreren einfachen und schnellen Rutenbewegungen, jeweils mit einer Absinkphase dazwischen. Plötzlich merke ich, wie sich die Absinkphase drastisch verkürzt, denn ich habe die Kante erreicht. Das Adrenalin steigt. Jetzt oder nie: Zupf – zupf – zupf – Biss, Anschlag! Die Kälte ist wie weggeblasen. Die harten Kopfstösse des Zanders lassen meinen Puls ansteigen und den Schnee auf meiner Mütze verdampfen.

Bei der Landung baumelt einer meiner Lieblingsköder weit ausserhalb des Mauls des Zanders, der sicher am Angstdrilling hängt. Dieser Gummifisch zeichnet sich durch seine längliche, schmale Form und eine weiche Gummimischung aus. Zudem besitzt er einen kleinen Schaufelschwanz. Hierzu zähle ich beispielsweise die Smelt Shads von Quantum. Aber vor allem Pintails, bei Quantum «Aris Pin» genannt, sind an stark befischten Gewässern ein Geheimtipp. Ähnliche Gummifische gibt es natürlich auch von anderen Herstellern. Man sollte sich bei der Wahl an das Beuteschema des Zielfischs anpassen; Zander und Egli bevorzugen längliche Beutefische wie Läugel und Rotaugen. Manchmal können auch zusätzliche Duftnoten auf dem Köder für den Biss sorgen.

Wenn es stürmt, schneit und bitterkalt ist, stehe ich meistens warm eingepackt an irgendeinem See, enteise meine Rutenringe und weiss genau: Die Fische sind da draussen und es ist nur eine Frage des Durchhaltens, bis der Biss kommt und kräftige Schläge meine Rute erschüttern.

Thomas Brandsch

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