Editorial zu «Petri-Heil» 12/2017
Subjektiv empfunden haben wir es schon längst: Es gibt massiv weniger Insekten. Dies ist für unser Ökosystem eine gefährliche Entwicklung, denn Insekten sind ein wichtiges Fundament der Nahrungspyramide. Und wer bestäubt in Zukunft die Pflanzen? Äpfel, Birnen, Trauben, Blumen, Gräser? Ist es bei uns auch bald so weit wie in den USA, wo Lastwagen, beladen mit tausenden von Bienenvölkern, zwecks Bestäubung der Pflanzen von Feld zu Feld gekarrt werden müssen? Oder gar wie in China, wo teilweise von Hand mit Pinseln Pflanzen bestäubt werden?
In Deutschland wurde nachgewiesen, dass seit 1989 75 Prozent aller Insekten verschwunden sind. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass hierzulande pro Quadratmeter Landwirtschaftsfläche fast doppelt so viel Pestizid versprüht wird wie bei unserm nördlichen Nachbarn, geht man bei uns sogar von einem Rückgang von vier Fünfteln aller Insekten aus – das heisst, dass nur noch 20 Prozent herumsummen.
Kann es ein Zufall sein, dass der Rückgang der Fische in unseren Fliessgewässern in etwa dem Rückgang der Insektenbiomasse entspricht?
Kann es Zufall sein, dass Forellen und Äschen immer seltener steigen?
«Petri-Heil»-Redaktor Erich Bolli beleuchtet das Thema auf Seite 16.
Vielleicht muss jemand «die in Bern» wachrütteln? Der Bundesrat hat nicht einmal die geltenden Gesetze in seinem «Aktionsplan Pestizide» umgesetzt, wie Umweltschutzorganisationen monieren. Warum schreitet die Landesregierung nicht resolut ein und lässt zu, dass unsere Umwelt weiterhin vergiftet wird? Der Erhalt unserer funktionierenden Ökosysteme – und darum geht es bei der Forderung nach einem Pestizidverbot, hat schliesslich nichts mit den isolierten Interessen von «ein paar Fischern» zu tun.
Apropos «ein paar Fischer»: Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV führt auch dieses Jahr wieder seine Umfrage durch, um (unter anderem) der Politik die Wichtigkeit und auch den volkswirtschaftlichen Nutzen der Schweizer Fischerei aufzuzeigen (siehe Seite 52). Eben dass wir mehr sind als «ein paar Fischer». Auch Du wirst wahrscheinlich in nächster Zeit einen entsprechenden Fragebogen erhalten.
Im Sinne einer starken Fischerei bitte ich Dich, mitzumachen, diese Umfrage auszufüllen und damit Deinen wertvollen Beitrag zu leisten.
Ich wünsche Dir einen tollen und fischereilich erlebnisreichen
letzten Monat des Jahres 2017.
Dominique Lambert
Chefredaktor
peter weinmann 16. Februar 2018
mir ist aufgefallen ich bin 1966 geboren der katostrophale rückgang der insekten der fische den fröschen den eidechsen und kleinvögeln aiiesamt tieren die auf futterinsekten angewiesen sind.was machen jungfische ohne insektenlarven? verhungern.traurig aber die menschheit wird die erde an die wand fahren.