drl – Während der Seeforellen-Eröffnungstage konnte ich sowohl den imax Thermoanzug «Thermo Suit» als auch den imax Flotation Anzug «Atlantic Race» testen. Beide Anzüge sind zweiteilig und nehmen für sich in Anspruch, komplett wind- und wasserdicht zu sein. Und wirklich: Ich musste mich bisher noch nie über durchdringende Feuchtigkeit ärgern, blieb stets trocken.
Thermo Suit
Den rot-schwarzen Thermoanzug habe ich unter anderem am Lac de Joux in 40 cm tiefem Neuschnee bei -6 °C bis -1 °C und fast permanentem Wind mit Schneegraupeln getestet (siehe Eröffungsbericht Seite 10). Und fror dabei nicht ein einziges Mal (zugegeben, ich hatte auch einiges darunter an). Es ging sogar so weit mit der Wärmeisolation, dass ich meine Handschuhe nicht trug – die Schlupftaschen, schön weich gepolstert, waren warm genug. Und für mich (bei 1,84 m Grösse) auch optimal platziert.
Der Kragen des Thermo Suits schliesst richtig hoch, und die Kapuze (sie lässt sich per Reissverschluss abnehmen) bietet einerseits optimale thermische Isolation, anderseits durch ihren Schnitt auch Schutz gegen von oben und seitlich peitschende Wassertropfen oder Schneeflocken. Leider lässt sie sich nicht mittels Gummizügen der Kopfgrösse und -form anpassen.
Bei den Hosen fielen mir besonders positiv die bequeme Passform und die hochgezogene Rückenpartie (für warme Nieren) auf. Einen Punkt Abzug jedoch muss ich geben: Ich würde mir wünschen, dass es beim Beinabschluss eine andere Möglichkeit gäbe als den verwendeten Klettverschluss. Spätestens nämlich nach dem ersten Tritt in den Schnee ist der Klett zugesetzt und kann nicht mehr verstellt werden. Schade.
Flotation Suit
Den neongelb-schwarzen imax Flotation Suit habe ich unter anderem anlässlich der Seeforellen-Eröffnung auf Walen- und Bodensee getragen. Er ist nicht nur wind- und wasserdicht, sondern verfügt zusätzlich noch über eingenähte Schaumstoff-Auftriebskörper, die einen über Wasser halten, sollte man ungewollt baden gehen. Diese Schaumstoff-Stücke beeinträchtigen merklich die Bewegungsfreiheit, vor allem an den hinteren Oberschenkeln (sind aber dafür bequem, wenn man sich draufsetzt). Daher ist der Flotation Suit auch nur bedingt fürs aktive Fischen an Land zu empfehlen, wo man sich frei bewegen muss. Sein Einsatzgebiet ist die Bootsfischerei. Dazu ist er nicht so stark isoliert wie der Thermo-Anzug. Während dort die Schlupftaschen optimal platziert sind, befinden sie sich beim Flotation Suit deutlich höher – und sind zudem leider auch nicht so schön flauschig isoliert.
Deutlicher Negativpunkt beim Test: Das Metall eines Druckknopfs der Kapuze brach bereits bei der ersten Verwendung durch und hat durch die scharfen Kanten einen ausgefransten Schnitt im Finger zurückgelassen. Gibt wirklich Angenehmeres…
Fazit
Die beiden wasser- und winddichten Suits kann ich denjenigen Fischern wärmstens empfehlen, die Wind und Wetter trotzen wollen. Für extreme Kältetage den Thermoanzug, für die Bootsfischerei den Flotation Suit. Dass ein Fabrikationsfehler ein Wehwehchen verursacht hat, kann schon mal passieren. Man hat ja Garantie. Ansonsten sind beide Anzüge tadellos verarbeitet und geben kaum Anlass zur Kritik. Bei der Grössenwahl ist jedoch Vorsicht geboten: Mit 1,84 m Grösse und einem Gewicht von gut 90 Kilo trage ich beim Altantic Race Grösse L, während beim Thermoanzug Grösse XL angesagt ist.
Erhältlich sind die beiden Anzüge ab 105 Franken (Thermoanzug) und 224 Franken (Flotation Suit) bei deinem Fachhändler.
