Editorial zu «Petri-Heil» 3/2018
Es ist noch nicht allzu lange her, da war die Bachforelle in unseren Fliessgewässern allgegenwärtig. Beinahe jeder noch so kleine Dorfbach hatte Standplätze mit schönen Forellen, auch wenn das Wasser – zumindest optisch – weniger sauber war als heute. So konnte ich vor 25 Jahren bei einer Erkundungstour an einem schulfreien Nachmittag auf drei Kilometern mehr als hundert Forellen beobachten, und das bei einem kaum 40 Zentimeter breiten Wiesenbach.
Leider sind diese Zeiten vorbei. Die Probleme, mit denen die Bachforelle konfrontiert wird, sind vielfältig. Die Bestände sind auf breitester Front rückläufig und können sich nur einigermassen halten, wo mit grossem Besatzaufwand gearbeitet wird. Und dies trotz zahlreichen Revitalisierungen und den weltweit besten Kläranlagen.
Wir müssen daher an einem weiteren Punkt ansetzen und in die Nahrungsgrundlagen der Fische investieren. All die Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen und Bachflohkrebse gedeihen im pestizidfreien Wasser nun mal am besten. Und wo genügend Nahrung vorhanden ist, steigt die Überlebensrate der Bachforelle ganz rasant.
Fische mögen sich an verschiedenste Änderungen anpassen können, doch mit magerem Futterangebot hat es jede Fischart schwer.
Packen wir es deshalb an, noch ist es nicht zu spät, damit der März auch in Zukunft ein Highlight für jeden Bachfischer ist.
Nun wünsche ich viel Vergnügen mit der vorliegenden Ausgabe.
Nils Anderson
Redaktor

Affolter Hans Rudolf 3. März 2018
„All die Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen und Bachflohkrebse gedeihen im pestizidfreien Wasser nun mal am besten.“
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Aber ebenso – und leider immer wieder – leidiges Thema sind die lausigen Restwassermengen (wenn man der Brühe überhaupt noch Wasser sagen kann).
Die Profiteure dieser Misere sollten alle als Fische in solchem „Wasser“ hausen müssen.
Deuber H.P. 4. März 2018
Das grösste Problem bei der Erhaltung der Bachforelle habe ich mit den zunehmenden Grau- und Silberreiher sowie dem vermehrten Aufkommen der Kormorane im Februar, vor 10 Jahren kannte ich diese Probleme noch nicht.
Im Quellbereich habe ich den Aufzuchtsteil und beim Wiesland setzte ich sie dann wieder aus, wo es genügend Futter gibt. Am Tag nach der Umsiedlung stehen die Reiher genau dort wo ich die Jungfische ausgesetzt habe und lesen sie aus dem Bach!
An der Wasserqualität liegt es nicht, diese ist bestens.
Bachpächter vom Ernstelbach/Seegraben bei Osterfingen, SH.
Mit freundlichen Grüssen
Hanspeter Deuber