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Petri-Heil

Dein Schweizer Fischereimagazin

Was läuft im Juli/August

Unglaublich! Die erste Halbzeit liegt tatsächlich schon wieder hinter uns. Doch keine Panik! Das Fischerjahr hat noch so viel zu bieten. Gut, gibt es die Ferienzeit, um die Vielfalt der Sommerfischerei zu entdecken. Und für alle, die es sehnsüchtig in die Berge zieht, beginnt jetzt die Hochsaison im Sinn des Wortes.

1Es bergsommert. Die letzten Schneefelder schmelzen weg und auch die höchst gelegenen Seen atmen auf. Wo eben noch eisige Stille herrschte, explodiert das Leben. Es kriecht, krabbelt, schlüpft und schwirrt. Elritzen, Forellen und Saiblinge wissen instinktiv, dass diese paradiesischen Zeiten nur kurz währen. Sie stopfen sich voll mit Zuckmücken, Köcherfliegen, Ameisen, Käfern, Heuschrecken und Kaulquappen. Und wer bei dieser Party allzu unvorsichtig wird, endet selbst als Snack in einem grösseren Maul. Oder am Ende unserer Leine, falls wir es geschickt genug anstellen.

2In den Mittelland- und Voralpenseen erwärmt sich das Wasser schon bald einmal auf über 20 Grad. Die Salmoniden haben sich definitiv in kühle Tiefen verzogen, und manche grosse Hechte und Zander folgen ihnen. Die meisten Seefische blühen spürbar auf. Ihr Stoffwechsel läuft auf Hochtouren und entsprechend viel fressen sie. Heisses Sommerwetter lässt die Chancen steigen für heisse Szenen an der Oberfläche. Ob auf Egli mit Buldo oder Popper, auf Karpfen mit Schwimmbrot oder auf Alet, Hasel, Rotaugen und Rotfedern mit der Trockenfliege: Spannung liegt in der lauen Luft.

3Auch auf allen anderen Stockwerken bis hinunter ins Parterre steigt der Puls. Vor allem die Karpfenartigen sind aktiv – einige rund um die Uhr. Wo tagsüber viel Betrieb herrscht am und auf dem Wasser, kann deshalb die Nachtfischerei ergiebiger sein. Die Nacht unter dem Sternenhimmel zu verbringen ist sowieso ein einzigartiges Erlebnis, besonders für Jungfischer. Dafür sind die Sommerferien da! Das vielseitige Fischen auf die diversen Weissfische von der silberglänzenden Laube bis zum dicken Brachsmen ermöglicht Einsteigern wertvolle Erfahrungen: Beim Montieren, Bisse erkennen, Anhieb setzen, Drillen und ganz grundsätzlich im fairen Umgang mit der schlüpfrigen, zappelnden Beute.

 
4Bei anhaltender Hitze suchen auch wärmeliebende Fischarten nach Abkühlung und Sauerstoff. Erfahrene Petrijünger kennen die aussichtsreichen Sommerplätze: Der Schatten von Brücken und Bäumen, die Einmündung eines kühlen Seitengewässers und Stellen, wo das Wasser schnell strömt und sprudelt – beispielsweise unterhalb eines Wehrs. 

Für Fliessgewässer und ihre Bewohner kann ein heisser Sommer sogar problematisch werden, vor allem wenn die Niederschläge ausbleiben. 

Dem verantwortungsvollen Fischer ist bewusst, dass Arten mit hohem Sauerstoffbedarf wie Forellen und Äschen bei Wassertemperaturen um 20 Grad Celsius empfindlich reagieren auf Anstrengung und Aufregung, wie sie beim Fang unvermeidlich sind. Vernünftigerweise gönnt man den Fischen unter solchen Bedingungen «Hitzeferien». 

5Zu guter Letzt: Auch am Mittelmeer kann man fischen! Ungezählte Fischer fahren mit ihren Familien in die Badeferien. Sie können ein paar überraschend schöne Stunden am Wasser erleben, wenn sie sich darauf einlassen.  Alles, was es dazu braucht, ist ein bisschen Egli-Equipment: Eine feine Spinnrute, ein paar Gummis (Twister und/oder Dropshot-Tackle) und kleine Wobbler. Damit lässt sich eine erstaunliche Vielfalt von Fisch­arten überlisten, darunter so attraktive Arten wie Wolfsbarsch, Mittelmeerbarrakuda (Stahlvorfach!) und Stachelmakrelen. Der wichtigste Tipp: Kopflampe mitnehmen. Die besten Chancen hat man eindeutig sehr früh am Morgen, noch bevor die Sonne aufgeht. Zum Glück gibt es ja die Siesta …

Text & Fotos:  Daniel Luther


TV-Tipp

Der grosse Fisch – Über die Bodenseeforelle in Graubünden
3sat     Sa. 7.7.     9.05 Uhr

Jeden Herbst machen sie sich wieder auf zu den Laichgründen im Vorder- und Hinterrhein: die Bodenseeforellen.

In seinem Film erzählt Arnold Rauch die turbulente Geschichte der «Rheinlanke» in Graubünden. Viel hat nicht gefehlt, und dieser imposante Fisch wäre ausgestorben: 1962 wurde die Wanderung des Fischs jäh unterbrochen durch den Bau des Kraftwerks Reichenau. 


Der Tana – Naturparadies am Polarkreis
3sat     Fr. 13.7.     14.35 Uhr

Bekannt ist der Tana vor allem als Norwegens und Europas grösster und wichtigster Lachsfluss. In keinem Fluss in Europa schwimmen mehr wilde Lachse als dort. Seit jeher hat der Lachs den Tana geprägt und den Menschen an seinen Ufern das Überleben gesichert. Aber die Fischerei wird mittlerweile so intensiv betrieben, dass die Bestände gefährdet sind.

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