Zwei Jungfischerteams aus Schaffhausen bereiten sich schon jetzt auf die Schweizer Jungfischermeisterschaft vom 13. und 14. Juni in Niedergesteln vor. Sie starten in den Kategorien für 14-jährige und jünger sowie 15 bis 18-jährige.
Die Jugendlichen begannen ihre Fischerkarrieren mit dem kantonalen Jungfischerkurs, der an drei Kursnachmittagen stattfindet und über eine Prüfung zum Jungfischerpatent des Kantons Schaffhausen führt. Dieses berechtigt zum Fischen in den Patentstrecken des Rheins.
Ihre Betreuer erstellten ein attraktives Vorbereitungsprogramm mit Theorieabenden, Fischerpraxis auf dem Rhein, Mithilfe bei einer Bachrenaturierung, Einblick in die Äschen-Laichgewinnung, Ausbildung in der Fliegenfischertechnik, Besuch des SaNa-Kurses des Kantonalverbands, wo mit dem «Schweizer Sportfischer Brevet» auch die vielfältigen theoretischen Kenntnisse auf einen guten Stand gebracht werden. Natürlich stehen die bevorstehenden Jungfischermeisterschaften jetzt im Vordergrund, doch ist das Programm auch darauf ausgerichtet, die Jugendlichen über die Jungfischermeisterschaft hinaus nachhaltig für die Fischerei zu begeistern.
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Giordano machte letztes Jahr die kantonale Jungfischerprüfung. Er geht gerne an den Rhein und hat Gefallen am Fischen gefunden. Er hat unterdessen schon einiges gefangen: Barbe, Alet, Egli – und eine der raren Forellen, die er aber wieder schonend zurücksetzen musste. Er liess sich an einem Informationsabend für die Jungfischermeisterschaft begeistern und freut sich sehr auf den Anlass. |
Weil ihn die Jungfischermeisterschaften interessieren und sie auch lustig werden könnten, hat sich Kilian angemeldet. Er freut sich besonders auf die vielen Jungfischer aus der ganzen Schweiz. Er hat schon einen Alet gefangen, den er ganz allein zubereitete. |
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Linus freut sich wie die andern auf die Jungfischermeisterschaften. Er findet es cool mit seinem Team teilzunehmen. Dabei geht es ihm nicht in erster Linie um das Gewinnen im Wettkampf, sondern ums Mitmachen. Er will dabei weitere Erfahrungen sammeln und etwas dazulernen. Beim Fischen schätzt er vor allem, mit Kollegen draussen in der Natur zu sein und das Gelernte am Wasser anwenden zu können. Er hat schon einen «megagrossen» Hecht von 103 cm gefangen. |
Ein Teamkollege hat Andrin zum Mitmachen an den SM animiert. Er erwartet eine gute Platzierung an den Jungfischermeisterschaften, möchte zeigen, was er gelernt hat. Er geht gerne mit Kollegen zum Fischen an den Rhein, das macht er lieber als immer nur drinnen zu hocken und zu «gamen». Sein eindrücklichstes Fischererlebnis war der Fang einer 51er-Felche auf dem Zürichsee im Rahmen des Abschlusses des Jungfischerkurses 2014. |
Wissenswertes vom Organisator
Die diesjährigen Schweizer Jungfischermeisterschaften finden im Wallis statt. Organisiert werden Sie vom Walliser Kantonalen Sportfischer-Verband (WKSFV). Der Präsident des Organisationskomitees, Stefan Wenger, beantwortet für «Petri-Heil» wichtige Fragen zum Anlass.
«Petri-Heil»: Bei der letzten Jungfischermeisterschaft hatten die Fischervereine Schwierigkeiten, genügend Betreuer zu finden. Wurde dies berücksichtig?
Stefan Wenger: Wir werden versuchen, für beide Wettkampftage mehr Betreuer aus unseren eigenen Reihen zu stellen. So können auch Teams, die keinen Betreuer finden, teilnehmen. Falls kein Betreuer vorhanden ist, sollte die Anmeldung durch die Eltern erfolgen.
Das Wallis ist ein zweisprachiger Kanton. Gibt das organisatorisch besondere Herausforderungen?
Nein, ganz im Gegenteil. Unser OK und unsere Helfer sind es gewohnt, mehrsprachige Anlässe durchzuführen. Ich sehe eher eine grosse Chance. Unsere welschen Helfer werden die Teams aus der Romandie und dem Tessin betreuen können und somit für sie die gleichen, fairen Wettkampfbedingungen wie für die anderen Teilnehmer schaffen.
Das Wallis liegt nicht für jeden am Wegrand?
Das stimmt. Zürich zum Beispiel ist halt schon extrem abgelegen! Spass beiseite. Von Zürich aus kann Niedergesteln mit dem Zug in etwa zwei Stunden erreicht werden. Wer will kann bereits am Freitag anreisen und in der Zivilschutzanlage übernachten. Allerdings können wir am Freitag keine Transporte und keine Verpflegung anbieten.
Wie sehen die Neuerungen für dieses Jahr aus?
Wir gehen bewusst in die Natur um zu fischen. Zwischen den Posten wird es keine langen Wartezeiten geben. Fischen am Teich, Wissensfragen und ein spielerischer Wettkampf mit Wurfdisziplinen werden einen ausgewogenen, spannenden und flüssigen Wettkampfverlauf ergeben. Am Naturteich «Gravi» wird all dies möglich sein.
Du hast auch von Lagerfeuerromantik am Teich gesprochen.
Der Teich, ein Überbleibsel des alten Rhônebetts, ist wirklich wunderschön und vom Dorfrand abgelegen. Wir werden den ganzen Abend draussen verbringen und bei schönem Wetter ein Lagerfeuer machen. Es gibt also auch viel Zeit um von Erlebnissen am Wasser zu berichten und neue Freunde zu finden.
Und was gibt es zum Essen?
Bestimmt etwas, das zum Lagerfeuer und zum Wallis passt. Ein feines Raclette? Munder Safranrisotto mit Rindsragout? Lasst euch überraschen!
Welche Leistungen sind im Startgeld von 150 Franken enthalten?
Sämtliche Bus-Transporte vom Bahnhof Raron zum Teich und zur Zivilschutzanlage und zurück. Die Unterkunft in der Zivilschutzanlage in Gampel, das Abendessen am Samstag und das Frühstück am Sonntag. Zudem kann jeder Jungfischer vier Fische fangen und mit nach Hause nehmen. Es gibt auch eine Kantine vor Ort, wo Teilnehmer und Besucher Getränke und zusätzliche Verpflegung zu günstigen Preisen kaufen können.
Zu einem richtigen Wettkampf gehören auch Preise. Können die Teams etwas gewinnen?
Ja, klar werden wir auch schöne Preise haben. In jeder Kategorie erhalten die drei ersten Teams einen Preis im Wert von etwa 300 Franken. Zudem wird jedem Teilnehmer ein Souvenir mitgegeben.
So viele Leistungen für so wenig Geld?
Wir brauchen mindestens 25 Teams, um die Kosten zu decken. Neben dem SFV gibt es noch andere Sponsoren. Sehr erfreulich ist die finanzielle Unterstützung, die wir von Walliser Fischervereinen und vom WKSFV erhalten haben. Mit dem Lotto, das wir an der gleichzeitig stattfindenden Delegiertenversammlung des SFV durchführen werden, hoffen wir auf zusätzliche Mittel.
Wie bereitet man sich am besten auf diesen spielerischen Wettkampf vor?
Die Lernmaterialien für den theoretischen Teil findet man auf der Webseite der Jungfischermeisterschaft, www.jungfischermeisterschaft.ch. Für die Praxis muss Weit- und Zielwurf geübt werden. Schonender Umgang mit Fischen, deren Zubereitung sowie guter Orientierungssinn werden ebenfalls gefragt sein.
Können auch Teams gebildet werden, bei denen ein Teilnehmer aus einer jüngeren Kategorie stammt?
Dies sollte nicht die Regel sein, ist aber als Ausnahme für die Teambildung möglich. Ein älterer Teilnehmer in einer jüngeren Kategorie ist aber nicht möglich.
Wie sieht der Stand der Anmeldungen aus? Bis wann kann man sich anmelden?
Bisher haben sich Teams aus den Kantonen Bern, Schaffhausen und Wallis angemeldet. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite www.jungfischermeisterschaft.ch und sollte spätestens am 15. Mai erfolgen.
Hast du einen speziellen Wunsch für die Jungfischermeisterschaften?
Die Jungfischermeisterschaft soll ein spielerischer Wettkampf und ein tolles Fischerfest für Jugendliche werden. Mein grösster Wunsch wäre es, wenn sich neben Teams aus allen Sprachregionen auch einige Mädchenteams anmelden würden. Wichtig wäre für uns auch die Unterstützung vieler Zuschauer.
Interview «Petri-Heil»
Stefan Wenger war bis Ende Februar 2015 Präsident des Walliser Kantonalen Sportfischer-Verbands. Er organisiert zusammen mit dem WKSFV die Jungfischermeisterschaft und die DV des SFV am 13. Juni 2015 in Naters. Fragen zur Jungfischermeisterschaft an: stefanwenger@jungfischermeisterschaft.ch |
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Giordano Nardozza (11 Jahre)
Kilian Bürgin (12 Jahre)
Linus Bürgin (15 Jahre)
Andrin Brida (16 Jahre)
Stefan Wenger war bis Ende Februar 2015 Präsident des Walliser Kantonalen Sportfischer-Verbands. Er organisiert zusammen mit dem WKSFV die Jungfischermeisterschaft und die DV des SFV am 13. Juni 2015 in Naters. 