Hier stellen wir dir den nächsten Kunstköder mit Kultstatus vor – den «Hi-Lo» von Abu.
Fischer waren schon immer erfinderisch. Vor allem Kunstköder haben es den Tüftlern angetan. Das Ergebnis waren jedoch meist kuriose Geschöpfe, die zwar interessant aussahen, aber nicht besonders gut fingen. Entsprechend schnell verschwanden sie dann auch wieder aus den Geschäften. Manchmal aber war die Neuentwicklung so genial, dass sie den Test der Zeit problemlos bestand. Der ABU «Hi-Lo» ist so ein Beispiel. Mit seiner verstellbaren Tauchschaufel weiss er schon seit mehr als 60 Jahren zu überzeugen.
Anfang der 1950er-Jahre dachte sich der Schwede Göte Ingvar Borgström, dass es doch unglaublich praktisch wäre, wenn man einen Wobbler so einstellen könnte, dass er einmal flach und einmal tief läuft. So kann man mit ein und demselben Köder sowohl oberflächennah, im Mittelwasser oder dicht über Grund fischen. Er kam schliesslich auf die geniale Idee mit der verstellbaren Tauchschaufel.
Er läuft und läuft und…
Borgström war jedoch nicht irgendein Fischer, sondern der Besitzer der grossen schwedischen Angelgerätefirma «AB Urfabriken» (später kurz ABU). Nach einiger Entwicklungszeit war er dann schliesslich fertig, der «Hi-Lo»-Wobbler, was so viel bedeutet wie «Hoch-Tief».
Der Verkauf in Europa startete 1955, zunächst mit Modellen in nur zwei Grössen (26 Gramm/110 Millimeter und 18 Gramm/80 Millimeter). In den Folgejahren kamen drei weitere Ausführungen hinzu, von 12 bis 40 Gramm. Das Herzstück ist die Tauchschaufel, die sich bis 1958 in fünf Stufen und seitdem in sechs Stufen einstellen lässt. Klappt man sie hoch, läuft er tief, klappt man sie runter, läuft er flach.
Seit mehr als sechs Jahrzehnten zeigt der Schwede, dass er Fische fängt wie kaum ein zweiter. Er erlaubt es dem Fischer, mit ein und demselben Wobbler in variabler Tiefe zu fischen und so noch aktiver nach den Fischen zu suchen. Dürfte ich nur einen Köder mit auf eine einsame Insel nehmen, dann wüsste ich genau welchen!
Text & Fotos: Wolfgang Kalweit
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