Editorial zu «Petri-Heil» 7-8/2016
Als engagierte Fischer, die die Natur lieben, ist uns der faire Umgang mit dem Fisch ein besonderes Anliegen. Wir verstehen und unterstützen deshalb die SFV-Initiative zur Einführung einer Ausbildungspflicht für alle (siehe Seite 52 «Petri-Heil» 7-8/2016). Das Medienecho auf die SFV-Forderungen fiel entsprechend positiv aus. Das ist erfreulich, denn wir alle wollen uns ja als naturverbundene und tierschutzgerechte Angler profilieren. Es gibt allerdings aus unserer Sicht Punkte, die noch diskutiert werden müssen: Das Schweizer Freiangelrecht ist ein altbewährtes Gut, das unzähligen Buben und Mädchen – auch uns vor langer und noch längerer Zeit – den Einstieg in die Fischerei ermöglichte. De facto würde dieses abgeschafft, wenn wir die geforderte Ausbildungs- und Prüfungspflicht einführten. Denn Kinder im Alter von sechs, sieben Jahren sind noch nicht in der Lage, eine SaNa-Prüfung zu absolvieren, und ein Papi oder Onkel mit SaNa-Ausweis ist als Begleiter an einem Mittwochnachmittag auch nicht immer abkömmlich.
Wollen wir allen Ernstes unserem potenziellen Nachwuchs den Zugang zum schönsten Hobby der Welt verbauen, nur weil ein übereifriger Tierschützer in einem Zeitungsartikel behauptete, dass es unseren Kindern charakterlich schadet, wenn sie Fische töten? Hat es uns geschadet, zu lernen, dass Fisch nicht «aus dem Laden» kommt?
Nein, wir empfinden diese flächendeckende Ausweitung der Prüfungspflicht als vorauseilenden Gehorsam gegenüber übertriebenen Forderungen des Tierschutzes. Vielmehr denken wir, dass die Kantone dem bewährten Freiangelrecht treu bleiben werden, und wir meinen, dass unsere Vereine sich noch stärker engagieren und profilieren sollten mit einer jugendgerechten Grundausbildung auf freiwilliger Basis.
Wir erwarten aber auch Widerstand von Tourismuskantonen gegen die allgemeine Ausbildungspflicht. Diese würde ausländischen Gästen – um die man sich mit viel Werbegeld bemüht – das Fischen in der Schweiz verunmöglichen. Wow, was würden wir Schweizer Gastfischer ausrufen, wenn Irland, Alaska oder Spanien eine obligatorische nationale Prüfung von uns verlangen würden!
Es gäbe andere wichtigere Themen, die zum Schutz der Fische diskutiert werden müssten. Da wäre zum Beispiel die zugegeben heikle Frage: Wurde jeder Fisch, der hierzulande verkauft und gegessen wird, tierschutzgerecht betäubt und getötet…?
Nun aber noch etwas Positives: Gratulation dem SFV zum gewonnenen politischen Kampf gegen die Wasserkraftlobby. Zum einen werden in Zukunft nur noch Wasserkraftwerke mit mehr als einem Megawatt finanziell unterstützt, und zum andern schmetterte der Ständerat die Motion Killer ab, der das Gewässerschutzgesetz lockern wollte, um den Kraftwerken noch weniger Restwassermengen zuzugestehen.
Mit einem Jauchzer gehts nun in die Ferienzeit, für die Sie auf den nächsten 80 Seiten fängige Anregungen und Tipps finden. Zudem versüssen wir Ihnen die Vorbereitung mit der beigefügten DVD «Die Schweiz fischt 4»!
Das «Petri-Heil»-Team wünscht Ihnen einen schönen Sommer und viele fan(g)tastische Stunden am Wasser!
Hansjörg Dietiker, Herausgeber
Dominique Lambert, Chefredaktor

Mosimann Daniel 5. Juli 2016
Guten Tag
eine der schönsten Beschäftigungen, das Fischen, übe ich seit über 50 Jahre aus. Meinen Kindern und Enkeln habe ich den Umgang mit Individuen wie auch einer nachhaltigen Rücksicht auf die Natur nahe gebracht.. Wenn ich aber die Zeilen über das Angeln für Minderjährige lese kommt mir die Galle hoch. Erlauben Sie mir folgende Anmerkungen: Was da abgeht ist wieder ein Nachweis für Wohlstandsverblödung. Der Schweizerische Tierschutz (als Linksaussen-Verein) hat eine Gesetzesdiskussion vom Zaun gerissen und will das Angeln für Minderjährige verbieten lassen. Im Klartext: Schulbuben dürfen nicht mehr an der Aare fischen gehen, weil sie durch das Töten der Tiere völlig abgestumpft würden. Das ist (Originalton), wer könnte es sonst sein, Linkaussen-Gerichtspsychiater Frank Urbaniok. Aber anstatt eine Absage für derartigen Schwachsinn zu erteilen, mach der Fischereiverband (Herr Zanetti ist doch SP-Mitglied…) bereits vorauseilenden Gehorsam und will als Entgegenkommen den Sachkunde-Ausweis für obligatorisch in der ganzen CH erklären. Nebenbei: In den meisten Kantonen erhält man heute eine Fischerei-Lizenz nur bei Vorlage des Sachkunde-Nachweises. Wenn ich die Meinungsäusserungen an der Basis anhöre, d.h. bei meinen Fischereikollegen/innen tun die „Verantwortlichen“ gut daran, sich an dieser zu orientieren und das „geistreiche Psychogeschwafel“ zu ignorieren. Zum Vergleich: Auf der anderen Seite des Verhältnisblödsinns ist bereits die Diskussion ausgebrochen, ob man den Sachkundenachweis für Hundehalter wieder abschaffen will, da zwecklos, nicht durchgesetzt, zu wenig Teilnehmer usw. In diesem Sinne „häbet Sorg zur Fischerei“.
Martin 5. Juli 2016
Das ist wieder einmal die Schweiz wie sie leibt und lebt! Alles muss reguliert werden, am besten von Personen, die keine Ahnung von der ganzen Sache haben; so wie immer. Mir sind in letzter Zeit einige politische Vorstösse aufgefallen, u.a. die Raserinitiative, welche unmöglich von Fachpersonen ausgearbeitet wurden. Auch das Töten von Fischen mit dem Kiemenschnitt, was jetzt verlangt wird, werde ich nie praktizieren. Ein Stich in’s Herz ist tödlicher, als einem Fisch die Lunge zu zerschneiden. Es ist nur noch Verblödung im Gang und solche Politiker verderben den Menschen, dessen Geld sie ausgeben, noch ihre ganze Freizeit. Und das alles nur, weil sie keine Ahnung von der Materie haben, genau so wenig, wie bei der Energiewende.
Jürg Bliggensdorfer 7. Juli 2016
Sorry aber das einte hatt nichts mit dem anderen zu tun. Lassen wir die Politik mal bei seite. Ich ging schon als kleine Junge mit meinem Vater am Bürkliplatz fischen und da gab es noch keine dämlichen Gesetze von Kiemenschnitt usw. Aber mein Vater brachte mir bei das was wir fischten auch essen musste. Dem gedanken der frische zu liebe mussten die Tiere stundenlang in einem Eimer warten bis sie zu letzt getötet wurden. Stimmt nicht jeder Opa hatt frei am Mittwoch aber ich sehe immer wieder Fischer am See die sicher den kleinen unter die Arme greifen werden.Ohne Gesetze geht es auch nicht aber bis 12 Jahren müsste meines erachtens das Fischen frei sein um den Kinder ihre spannenden ehrfahrungen zu lassen.
schwab Housi 11. Juli 2016
Lieber Martin,
…es heisst ja, das „Hauptblutgefäss…“ muss zur Tötung des Fisches zerstört werden, wie Du das machst, ist Deine Sache….allerdings weiss ich nicht, wo Du die Lunge des Fisches suchst….
Martin 13. Juli 2016
@Schwag Housi: Die Kiemen haben die Funktion der Lunge bei den Fischen. Sie filtern den Sauerstoff aus dem Wasser, während die Lunge beim Säugetier, den Sauerstoff aus der Luft filtert.
Daher ist es meiner Meinung nach das Selbe, wenn man einem Fisch die Kiemen durschneidet, wie wenn man einem Säugetier in die Lunge schneidet. Deswegen töte ich Fische immer durch einen Stich in’s Herz. Auch Jäger sind darum bemüht, einen sogenannten Blattschuss zu schiessen, also einen Schuss in’s Herz, damit das Tier sofort tot ist.
Michel 19. Juli 2016
Stimmt nicht ganz Martin. Wenn Du das Messer durch stichst und bis unten durchziehst durchtrennst du eine der 2 Hauptschlagadern des Fisches. Deine Methode geht natürlich aber das Risiko besteht die Galle zu treffen. Es gibt da noch eine schöne Abbildung der Anatomie des Fisches im Petri Heil Sana Buch.
Sanni 26. März 2017
Hallo. Ich bin eine Alleinerziehende Mutter und ich brauchte ein Hobby, um bei all den Verpflichtungen mal was für mich zu tun. Nur bei welchem Hobby kann man Kind und Hund dabei haben. Beim Angeln! Wir verbringen viel Zeit in der Natur, weshalb es genau das Richtige für uns ist. Plus mein Sohn hat bis zu seinem 4. Lebensjahr kein Fleisch essen wollen, aber Fisch geliebt. Er war 11 Monate alt, als ich eine 30 cm Forelle gebraten hatte und ihn probieren liess. Er hat über die Hälfte des Fisches weggemampft und ich durfte den Teller nicht eher wegnehmen. Letztes Jahr haben wir beim Kundelfingerhof das betreute Angeln genutzt und mein damals 6jähriger Sohn hat gut zugehört und war genau wie ich sehr motiviert es nach Lehrbuch zu machen und im Herbst habe ich die SaNa Prüfung gemacht. Nun ist er 7 Jahre alt und von den 11 Forellen die wir gestern gefangen haben, hat er 8 sauber ans Ufer gebracht. Seine Grossmutter war immer glücklich und stolz, wenn er ihr Forellen zum braten brachte, denn auch sie hatte in Dänemark als Kind geangelt.
Tierschutz ist wichtig, doch es gibt zu viel Drama und zu viel Ego. Schiebt man die beiden beiseite, ist das Töten um zu essen so natürlich wie man es präsentiert. Also stimme ich den Vorschlägen zu entsprechende Schulungsmöglichkeiten zu fördern sind. Das Einzige was perfekt ist, ist die Natur. Der Mensch nicht und er wird es vielleicht auch nie werden, doch es hilft uns zu helfen, dem näher zu kommen *grins*