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Petri-Heil

Dein Schweizer Fischereimagazin

Der Mann und sein Buch

Heiner Matzingers Heimat­liebe und Liebe zur Fischerei veranlassten ihn zum Schreiben eines Buchs über den einstigen Lachsfischfang am Hochrhein. Vorgesehen war das aber nicht.

«Ich bin ein Vorgestriger», sagt Heiner Matzinger mit spitzbübischem Lächeln von sich selber. Der gross gewachsene Mann mit Jahrgang 1955 war ursprünglich Zeichenlehrer, übte aber diesen Beruf eigentlich nie nachhaltig aus. «Ich mache alles Mögliche, fahre aber seit 18 Jahren vor allem Taxi», erklärt er. «Zuerst in Zürich, nun in Schaffhausen – aktuell jeden Samstag und Sonntag.» So habe er nebenbei Zeit gehabt, sich mit «seinem» Buch zu befassen. Sich auseinanderzusetzen mit der Lachsherrlichkeit vergangener Jahrhunderte am Rhein.

Fischen vor gewaltiger Kulisse

Wir stehen «bim Damm», wie die Einheimischen diesen Platz beim Schlösschen Wörth direkt gegenüber des Rheinfalls nennen. Hier haben schon vor hundert Jahren die Neuhauser gefischt, wie mir Heiner Matzinger erklärt und mit einer Postkarte aus seinem grossen Fundus beweist. Er steckt in der Folge seine alte (wirklich sehr alte!) Rute zusammen, wo mit schwarzem Isolierband eine Kindschi-Rolle aus den 1950er-Jahren zusätzlich gesichert ist. «Die Kindschi-Rolle – das ist ein Schweizer Produkt aus Aluminium-Guss im Stil der heutigen Laufrollen. Sie kann aber nicht abgedreht werden und hat einen ­schmaleren Steg. Zwar läuft die Rolle auf Kugellagern, kommt sonst aber ohne Bremse oder sonstigen Schnickschnack daher», erklärt er. «Old Style» halt, wie man neudeutsch sagen würde. Entsprechend schwierig ist auch das Fischen mit dieser Rolle: Mit einem kräftigen Zug der Schnur nach hinten, während gleichzeitig die Rute aufgeladen wird, bringt Matzinger die Rolle gekonnt zum Laufen. So gibt sie beim Auswerfen Schnur frei – der Fischer muss den Lauf dann natürlich mit den Fingern wieder im richtigen Moment gefühlvoll abbremsen. «Sonst hast du eine wirklich ganz wüste Perücke», meint Heiner Matzinger dazu. Das braucht Übung.
Wenn man ihn so beim Fischen beobachtet, merkt man schnell, dass die Bewegungsabläufe längst zu Automatismen geworden sind. Er ist mit seinen Gedanken überall sonst, nur nicht wirklich beim Werfen – zumindest wirkt es so. Dann, bereits beim vierten Wurf, taucht sein Zapfen. Ein blitzschneller Anhieb, der Haken sitzt und wir können wenig später – trotz Kälte und heftigem Wind – einen schönen Alet feumern.

 
Erste Barbe mit sieben Jahren

Angefangen hat Heiner Matzingers Fischer-Karriere im zarten Alter von sechs oder sieben Jahren. Klein Heiner wurde damals von seinem Vater, selber leidenschaftlicher Petrijünger, in die Passion eingeführt. Und ist seither regelmässig am Wasser anzutreffen. An seinen ersten grösseren Fang, eine dreieinhalbpfündige Barbe, die er 1962 aus dem Wasser zog, erinnert er sich gut. «Ich fing sie mit einer einteiligen Angelrute aus Bambus. Zu Beginn der 1960er-Jahre wurde mit dem gefischt, was wir hatten, und wir haben uns manche Sachen auch selber angefertigt.»

Buch über Neuhausen war der Anfang

Eigentlich wollte Heiner Matzinger ein Buch schreiben über «sein» Neuhausen, über den Wohnort seiner Eltern und die Heimat seiner Kindheit. Von damals erzählen, als das jetzige Becken unterhalb des Rheinfalls noch nicht gestaut war. Und so kam er bei seinen Recherchen mit dem örtlichen Fischereimuseum in Kontakt, wo Werkzeuge und Utensilien aus den glorreichen Lachsfischer-Tagen des späten 18. und des 19. Jahrhunderts ausgestellt waren. «Das Museum war nur noch sporadisch geöffnet. Die Räumlichkeiten, in denen es sich befand, waren in einem schlechten Zustand; feucht. All die wertvollen Ausstellungsstücke drohten Schaden zu nehmen», erinnert sich Matzinger. Irgendwie habe er das Gefühl gehabt, dass der Betreiberin des Museums das Ganze nach immerhin über 20 Jahren auch etwas zu viel geworden war. Man sei zusammen ins Gespräch gekommen, und ihn habe es «wieder von Neuem», wie er betont, fasziniert, dass es in «seinem» Neuhausen, an «seinem Rhein» früher einmal Lachse zu fangen gab. Aufgrund dieser Faszination für den Lachsfang und dessen Bedeutung für die Ortschaft beschloss die Museums-Betreiberin, Matzinger die komplette Sammlung zu schenken.

Und dann… passierte nichts

In der ersten Zeit hätte er gerne das Museum an einem anderen Ort in Neuhausen weitergeführt, aber die Schaffhauser Behörden seien nicht interessiert gewesen an einer Zusammenarbeit mit ihm. Und so wurde das Vorhaben, ein eigenes Museum zu führen, halt ad acta gelegt. Obwohl Matzinger überzeugt war, dass viele die urchigen und teils archaischen Gegenstände, mit denen früher den Lachsen nachgestellt wurde, gerne gesehen hätten.

 
Wenn man schon das Material hat

Heiner Matzinger war nun also Besitzer einer grossen Sammlung an historischen Lachsfang-Utensilien, wusste über den Lachsfang an sich aber nicht wirklich Bescheid. Das wollte er ändern, indem er begann, sich intensiv mit dem einstigen Lachsfang am Rhein zu beschäftigen. Er verbrachte unzählige Stunden mit Recherchen in Bibliotheken und Archiven, versuchte die alten Deutschen Schreibschriften zu entziffern. «Früher hat es Beamte gegeben, die haben wirklich geschrieben ‹we nä Sau!›», hat Matzinger erfahren müssen. Vielleicht mit ein Grund, weshalb die Schreibmaschine erfunden wurde? Wie auch immer: Je weiter es in der Zeit zurückging, desto schwerer gestaltete sich eine Aufarbeitung der Fischereiakten. Und so konzentrierte er sich schliesslich auf das 19. und 20. Jahrhundert.

Der Traum vom Buch

Nachdem Matzinger mit seiner Idee vom eigenen Museum nicht vorwärts kam, rutschte er immer mehr in dieses Buch-Projekt hinein. Und irgendwann war für den angefressenen Rheinfischer klar, dass er sein Buch über die Lachsfischerei schreiben und dabei auch ein Stückchen vom «Heimweh-Neuhauser» einfliessen lassen würde.
«Das war die letzten zehn Jahre mein Lebensinhalt: Weitere Recherchen über die Lachsfischerei, das Schreiben meines Buches. Und in den letzten eineinhalb Jahren kam dann noch die Suche nach Sponsoren für den Druck und die Publikation dazu.»
Das alles habe massiv Energie gekostet, sei ans «Eingemachte» gegangen. Manchmal habe er sich wie ein Hamster im Rad gefühlt: «Es wird wirklich Zeit, dass
dieses Projekt endgültig abgeschlossen werden kann. Irgendwann fragst du dich, warum du das alles machst. Immer mehr von den Menschen, für die ich ursprünglich ein Buch schreiben wollte – unter anderem meine Mutter – sind mittlerweile verstorben.»

Ab Anfang Mai erhältlich

Nun aber ist es so weit, Heiner Matzinger hat es geschafft: Sein Buch «Der letzte Lachs am Rheinfall – Lachsfischerei am Hochrhein im Zeitalter der Industrialisierung» erscheint Anfang Mai im Meier-Verlag Schaffhausen. Es vereint historische Informationen zur Lachsfischerei von 1850 bis 1950 und der Fischerei bis heute. Auch vom Versuch, den Lachs in den Rhein zurückzuholen, wird berichtet.
Die Publikation seines Buches stellt gleichzeitig auch einen Wendepunkt in Heiner Matzingers Leben dar: Jetzt ist das Buch-Projekt abgeschlossen. Und damit hat der 62-jährige Ex-Neuhauser wieder Zeit, beim Fischen vor der Rheinfall-Kulisse mit den Gedanken erneut voll bei seinen Würfen zu sein.

Dominique Lambert

 

«Der letzte Lachs am Rheinfall» zu gewinnen

titelentwurf_lachslfischerei_hochrheinHeiner Matzingers Buch «Der letzte Lachs am Rheinfall» (978-3-85801-221-0, 192 Seiten, durchgehend farbig) ist ab dem 2. Mai erhältlich beim Meier-Verlag Schaffhausen (www.meierbuchverlag.ch) zum Preis von CHF 49.–.

«Petri-Heil» verlost ein von Heiner Matzinger handschriftlich signiertes Buch mit einer persönlichen Widmung an den Gewinner. Um bei diesem Gewinnspiel mitzumachen, nennen Sie uns den Grund, warum Sie gerne dieses Buch gewinnen möchten, und schicken Sie ihn per E-Mail an gewinnen@petri-heil.ch, oder aber per Post an «Petri-Heil», Gewinnspiel, Zentrum Staldenbach 7, 8808 Pfäffikon SZ. Einsendeschluss: 30. April.

 

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