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Petri-Heil

Dein Schweizer Fischereimagazin

Die Leiden des jungen Werner

Forellen, Saiblinge und Alet, sie alle lieben Heuschrecken! Bereits als Kind habe ich mit Grashüpfern Forelle auf Forelle gefangen – und dabei mächtig gelitten…

Was nun folgt, ist das Geständnis einer Jugendsünde: Ja, ich habe gewildert! Mit schlechtem Gewissen und frisch gefangenen Grashüpfern. Während meiner Tat, ich war mir meiner Schuld dabei durchaus bewusst, habe ich gelitten. Am schlechten Gewissen, denken Sie? Ich war zehn Jahre alt und fing in einem österreichischen Bach mit der Handschnur, versteckt unter einer Brücke, dicke Bachforellen! Schuldbewusstsein: Ja. Schlechtes Gewissen: Nein. Ich litt einzig und allein, weil ich nur fünf Meter Angelschnur und einen einzigen Angelhaken unter den argwöhnischen Blicken meiner Mutter rausschmuggeln konnte. Die hatte natürlich gemerkt, wie ich bei der Anreise an der Seitenscheibe unseres Autos klebte, als wir über eine kleine Holzbrücke fuhren und mich nachdrücklich ermahnt, dass ich nicht in dem Bach fischen dürfte. Das tat sie erneut, als ich zur Tat schreiten wollte: «Michael, du wirst nicht fischen, weder unten am Bach noch sonst wo! Ist das klar?» «Will ich ja gar nicht. Ich gehe Eidechsen fangen, kann ich einen Beutel für die Eidechsen haben? Und eine Flasche zu trinken, bitte…» Misstrauischer Blick mütterlicherseits. Ich glaubte schon, es geschafft zu haben… «Michael, zieh mal die Schuhe aus, ich will was nachsehen…»

 
Kein Witz, Schuhkontrolle! Hat sie echt gemacht! Natürlich fand meine Mutter im Schuh weder Schnur noch Haken. Die steckten natürlich nicht im Schuh, sondern tief unten in der Socke! Wieso? Weil meine Mutter ihren Sohn kennt – doch ihr Sohn kennt eben auch seine Mutter.

Ich machte mich auf den Weg, den kleinen Waldweg bergauf. Im Rücken spürte ich ihren Blick und hatte einen Mordsschiss, in letzter Sekunde doch noch aufzufliegen oder mir den Haken in die Fusssohle zu rammen. Ersteres wäre schlimmer gewesen …

«Plopp» und der Grashüpfer war weg!

Kaum war ich ausser Sichtweite, schlug ich mich durchs Unterholz und kletterte den Hang hinunter, um auf den unteren Teil des Weges zu gelangen, denn ich wollte natürlich nicht hoch zu den Eidechsen auf der Lichtung, sondern runter zu den Forellen im Tal.

Unten ging dann alles ganz schnell: Wasserflasche ausgekippt, Heuschrecken gefangen und eine nach der anderen in die Flasche geschoben. Dann runter zum Bach, Schuhe aus, Angelschnur und Haken aus der Socke geholt. Gegen die Flasche, Öffnung nach unten, geklopft, bis eine Heuschrecke rausrutschte, vorsichtig durch den Hinterleib angeködert. Das Jagdfieber – und auch die Angst erwischt zu werden – liessen mein Herz bis in den Hals schlagen. Gebannt schaute ich zu, wie der Grashüpfer einen halben Meter vom Ufer entfernt abtrieb, da machte es «Plopp» und der Grashüpfer war weg.

Das sich anschliessende Drill-Drama, kleiner Junge mit Handleine gegen tobende Bachforelle, erspare ich Ihnen. Um es kurz zu machen: Drei schöne Forellen landeten in meinem Beutel, die ich, heimlich und von meinen Eltern unbemerkt, unserer Wirtin, Frau Brandstätter, schenkte.
Am nächsten Tag waren es sogar vier Forellen, ich hatte einen echten Lauf. Tja, und am dritten Tag – da flog ich auf! Unsere Wirtin war so begeistert über meine tägliche Lieferung fangfrischer Forellen, dass sie meiner Mutter doch glatt erzählte, welch «tüchtigen Jungen und fleissigen Fischer» sie hätte. Dumm gelaufen…

Die beste Zeit für Heuschrecken ist jetzt!

Diese Jugendsünde liegt inzwischen fast 40 Jahre zurück, doch auch heute noch fische ich im Sommer gerne mit der Heuschrecke. Diese Heuschrecken klopfe ich jedoch nicht mehr aus der Flasche, ich nehme sie aus der Fliegendose. Auch die Handleine habe ich längst durch eine handliche 5er-Fliegenrute ersetzt – und ich fische auch nicht mehr schwarz, falls Ihnen diese Frage gerade durch den Kopf gehen sollte.

Inzwischen hat sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Hopper in meiner Fliegenbox angesammelt. Meine Lieblingsimitation ist «Dave’s Hopper». Mit dieser von Dave Whitlock kreierten Heuschrecke habe ich in den letzten 20 Jahren unzählige Fische gefangen und Erinnerungen gesammelt.

Da war diese prächtige Regenbogenforelle, 1995 in Montana, die die kleine CDC-Eintagsfliege nicht nahm und sich mit «Dave’s Hopper» doch noch verführen liess. Oder in Österreich der gut drei Kilo schwere Bachsaibling, ja, das war auch so ein Fall. Der Fisch stand unter dem Gras am Ufer und ich hielt ihn im ersten Moment für eine Bachforelle. Als der Hopper einen Meter vor ihm landete, schoss er wie ein Torpedo stromauf und schnappte ihn mit einem riesigen Schwall.

Oder die grosse Bachforelle in Argentinien, die den Hopper so ungestüm nahm, dass sie im hohen Bogen aus dem Bach schoss und auf der Wiese landete. Oder… Ach, wissen Sie, fischen Sie im Sommer einmal mit der Heuschrecke und erleben Sie selbst, was die Hopper-Fischerei bedeutet. Das Fischen mit der Heuschrecke ist auch heute noch so spannend wie in den Kindheitstagen. 

Michael Werner

 

Tipps & Tricks

Auf einen Blick

Alles für den Fang
  • Fischarten: Regenbogen- und Bachforellen, Bachsaiblinge, Alet, aber auch Rapfen, grosse Rotfedern und Rotaugen
  • Beste Zeit: Juli bis Anfang Oktober
  • Beste Bedingungen: Warme, sonnige Tage mit Wind
  • Ausrüstung: Fliegenrute der Klasse 5, schwimmende WF-Schnur, Vorfachspitze 0,18er
  • Fliegen: Heuschrecken-Imitationen auf Hakengrös­se 6 bis 10, bevorzugt in Brauntönen
  • Weitere Ausrüstung: Feumer mit langem Stiel (Wiesenbäche haben oft hohe Uferkanten), Polbrille

Beine Binden

So wirds gemacht: Knoten in den Beinen

Die Beine der Heuschrecke sind so markant, dass sie der Schlüsselreiz für den Biss sind. Die Beine der Heuschrecke können Sie imitieren, indem Sie beispielsweise lange Fibern einer Feder einbinden, die Sie vorher mittig geknotet haben (Foto links).
Eine andere Möglichkeit für die Nachahmung der Beine, die zum Beispiel beim «Dave‘s Hopper» zum Einsatz kommt, ist eine geknotete Feder. Dazu werden an einer Hechelfeder (im Original eine gelbe Grizzly-Hechel) die seitlich abstehenden Fibern gestutzt. Anschliessend wird ein Knoten in den Hechelstamm gemacht (Foto rechts).

 
Tipp:
Eine kleine Arterienklemme erleichtert das Knoten des Materials enorm.

Hüpf, hüpf, hurra!

Mit diesen kleinen Tricks werden Sie mit der Heuschrecke erfolgreich fischen.
  • Verwenden Sie für die Heuschrecke ein 0,18er- oder 0,20er-Vorfach, keinesfalls dünner. Das solide Vorfach hilft bei der Präsentation der grossen Fliege und sorgt für Reserven im Drill (oder bei Hängern im Ufergras).
  • Warme, sonnige Tage sind gut, denn an diesen Tagen sind Heuschrecken aktiv, an kalten, regnerischen Tagen hingegen nicht.
  • Heuschrecken fangen fast überall, sogar in Seen. Bäche, die durch Wiesen und Felder fliessen, sind jedoch ideal.
  • Wurde gerade gemäht? Gut! Weniger Gras bei gleicher Heuschreckenzahl bedeutet Unruhe – es werden mehr Heuschrecken im Wasser landen.
  • Gleiches gilt für windige Tage. Hüpfende oder fliegende Heuschrecken können in der Luft kaum steuern und landen an windigen Tagen häufig ungewollt im Wasser.
  • Befischen Sie die Uferkante! Die heisse Zone reicht direkt von der Uferkante etwa einen Meter weit in den Bach. Dort erwarten die Fische Heuschrecken.
  • Die Heuschrecke sollte deutlich hörbar ins Wasser fallen, denn Heuschrecken landen nicht dezent, sie plumpsen.
  • Lassen Sie die Heuschrecke abtreiben und geben Sie alle 20 Zentimeter ein oder zwei kleine Rucke in die Schur. Diese Bewegungen machen lebende Heuschrecken auf dem Wasser auch.
  • Setzen Sie den Anhieb nicht zu schnell. Warten Sie beim Biss, bis der Fisch mit der Heuschrecke abgetaucht ist: 21, 22, Anhieb.

Für die Spinnrute

Die brandneuen «Spinfly»-Trockenfliegen von www.1000mosche.it sind nicht für das klassische Fliegenfischen konzipiert, sondern für das Werfen mit einer Spinnrute. Dieser «Ales Hopper» wiegt beispielsweise 1,05 Gramm – das reicht, um ihn mit einer Rute der Ausführung «ultralight» dicht an das andere Ufer des Wiesenbachs zu werfen. Vorteil dieser Fliegen: Es wird kein weiteres (meist störendes) Wurfgewicht (Wasserkugel usw.) benötigt.

 

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2 Kommentare

  1. Raphi aus L. 1. Juli 2016

    Einer der besten Berichte in der letzten Zeit! Kompliment, hat richtig Spass gemacht ihn zu lesen… Ich freue mich auf hoffentlich mehr davon!

  2. Markus Meerson 25. August 2016

    Markus aus Weiningen

    Danke für diese so kurzweilige wahre Geschichte. Es hat mir Spass gemacht diese zu lesen.

    Sofort habe ich diesen Bericht ausgedruckt und in meinen Fischerkasten gelegt. Auch ich freue mich auf weitere Berichte.

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