Beim Hechtfischen greift Matze Wendt gern zu Jerkbaits. Er verrät uns, wie er diese Köder führt und welche Vorteile sie bieten.
Jerkbaits sind recht simple Kunstköder, und im Gegensatz zu vielen anderen Kunstködertypen verfügen die meisten Modelle nur über eine geringe Eigenaktion. Das mag erst mal etwas langweilig klingen, bedeutet aber auch, dass der Fischer bestimmt, ob und wie sich der Köder im Wasser bewegen soll – und genau das macht Jerkbaits so interessant. Ich habe somit nämlich die Möglichkeit, sowohl auf die Köderbewegungen als auch auf die Lauftiefe Einfluss zu nehmen. Das eröffnet mir unheimlich viele Variationsmöglichkeiten. Was ich an Jerkbaits jedoch besonders liebe, ist die Tatsache, dass sie verdammt fängig sind!
Um das Grundprinzip des Jerkbaits zu verstehen, hilft ein Blick ins Englisch-Deutsch-Wörterbuch. Der Begriff «jerk» stammt nämlich aus dem Englischen und bedeutet so viel wie «rucken», während «Bait» mit «Köder» übersetzt werden kann. Bei Jerkbaits handelt es sich also sozusagen um «Ruckköder». Natürlich können auch einige andere Kunstköder «gejerkt», also ruckartig geführt werden. Jerkbaits müssen jedoch auf diese Weise geführt werden, damit sie für Raubfische interessant werden. Wenn man diese Köder einfach nur gleichmässig einholt, werden sich die Fangerfolge meist in Grenzen halten.
Die Rucke oder Schläge werden normalerweise mit der Rute ausgeführt – und zwar nach unten (von der Drei-Uhr-Position in die Sechs-Uhr-Position). Zwischendurch wird mit der Rolle die lose Schnur aufgenommen. Beides funktioniert natürlich nur dann wirklich gut, wenn man am Ufer oder im Boot in erhöhter Position steht.
Mit welchem Rhythmus die Bewegungen mit der Rute ausgeführt werden sollten, lässt sich pauschal nicht sagen. Manchmal sind gleichmässige Bewegungsabläufe die richtige Wahl, in anderen Situationen hingegen muss variiert werden, um die Räuber zum Biss zu verleiten. Besonders wichtig sind meiner Erfahrung nach Stopps, denn genau in solchen Momenten schnappen die Räuber gerne zu. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass man stets einen direkten Kontakt zum Köder hat, sich also nie zu viel lockere Schnur zwischen Rute und Köder befinden sollte. Nur dann ist es nämlich möglich, den Anhieb schnell und effektiv durchzubringen. An den Drill mit den relativ harten Jerk-Ruten muss man sich am Anfang erst mal gewöhnen.
Matze Wendt



