Das Naturmuseum St. Gallen führt am Samstag, 14. November seine Traditionelle Herbsttagung durch. Vier Vorträge beleuchten das Thema «Artenvielfalt» anhand einzelner Tiergruppen oder in Zusammenhang mit Landwirtschaft und Naturschutz. Biodiversität ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein wichtiger Faktor für die Zukunft unserer Umwelt.
Eine Tiergruppe steht im Fokus des Vortrags von Carmela Doenz: die Saiblinge. Bereits im 16. Jahrhundert hat Konrad Gesner, Arzt und Gelehrter, drei verschiedene Saiblingarten beschrieben. Heute wird mit Hilfe von modernen Forschungsmethoden und viel Detektivarbeit die Vielfalt dieser Fischgattung in der Schweiz weiter erforscht.
In der Region Erschmatt im Wallis lebt die artenreichste Wildbienengemeinschaft in ganz Mittel- und Nordeuropa. Diese Konzentration ist nur dank einem kleinräumigen Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen möglich, welche ein aussergewöhnlich hohes Blüten- und Niststrukturangebot bieten. Andreas Müller zeigt in seinem Vortrag über die Vielfalt der Wildbienen auf, was diese Tiere benötigen, um die wichtige Aufgabe der Pflanzenbestäubung ausüben zu können.
Auch unsere Landwirtschaft kann von der Biodiversitätsforschung profitieren. Wie die Spezialisierung und Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Arten eine höhere Leistungsfähigkeit ermöglicht, zeigt Bernhard Schmid vom Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der Universität Zürich auf.
2012 hat der Bundesrat eine sektorenübergreifende Biodiversitätsstrategie vorgelegt. Er war sich bewusst, dass der bisherige Naturschutz alleine unsere Artenvielfalt nicht erhalten kann. Über den Inhalt und die Umsetzung der Strategie referiert Daniela Pauli, Geschäftsleiterin des Forums Biodiversität Schweiz.
Das Thema der Herbsttagung wurde passend zur aktuellen Sonderausstellung über die Inselgruppe Galápagos gewählt. Dort fand Charles Darwin, angeregt durch die einzigartige Tierwelt, Hinweise auf die Veränderlichkeit der Arten und die Entstehung der Artenvielfalt.
Die Tagung ist öffentlich und kostenlos. Sie startet um 14 Uhr und endet um 17 Uhr mit Diskussion und Schlusswort. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
