«Nochäm Rägnä, do schiffäts, nochäm Schiffä, do saichts… in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz…» So tönt das leicht sarkastische Liedchen, das wir früher jeweils bei Regenwetter gesungen haben. Gibt es bessere Voraussetzungen, als unter diesen Umständen eine wasserdichte Watjacke zu testen?
Primär muss eine Regenjacke fürs Watfischen für mich eine Eigenschaft besitzen: Sie muss mich trocken halten. Wenn dies gegeben ist, kommen aber noch eine Handvoll weitere Anforderungen dazu: Sie muss so geschnitten sein, dass ich mich beim Fischen frei bewegen kann. Sie darf sich nicht anhören wie ein Plastik-Sack, der bei jeder Bewegung knistert und raschelt. Ärgerlich ist es auch immer, wenn man bei Regen von innen heraus nass wird – daher ist es unerlässlich, dass gute Regenbekleidung dampfdurchlässig ist. Und die Jacke sollte sich ganz klein zusammenlegen lassen.
Watjacke «SST» von Patagonia
Ich besitze bereits einen wasserdichten Patagonia-Rucksack, der viel auf meinen Reportagen mit dabei ist und das Kamera-Equipment zuverlässig vor Nässe schützt. Nun also soll noch eine Patagonia-Watjacke getestet werden. Mal sehen, ob sie ebenso dicht ist wie mein Rucksack!
Bei einer Grösse von 184 cm, normaler Statur und einem – sind wir mal ehrlich – schon ein wenig ausgeprägteren Bäuchlein passt mir die Jacke in der Grösse «L» mit einem darunter getragenen warmen Kapuzenpulli vorzüglich. Es fällt mir beim ersten Anprobieren zudem wohlwollend auf, dass es kein lästiges Knistern gibt, das man von billigen Produkten her kennt.
Das Verstauen im Rucksack ist ebenso kein Problem: Eingerollt braucht die Jacke nur sehr wenig Platz und lässt sich in fast jede Ritze stopfen.
Test bei Regen? Kein Problem!
Ein Vorteil, wenn man wie wir in einem Land lebt, wo es im Herbst regelmässig regnet: Man muss nicht weit gehen oder lange warten, um eine Jacke auf ihre Wasserdichtigkeit hin zu testen. Sei es, wenn man in strömendem Regen fischt, oder nach dem Feierabend mit dem Hund spazieren geht. Die Problemstellen sind dabei stets die selben: Taschen machen eine Jacke undicht, an den Schultern drückt die Feuchte zuerst durch, und auch wasserdichte Reissverschlüsse sind nicht immer so wasserdicht, wie sie einem weissagen wollen. Wie aber sieht es aus bei der Patagonia SST?
Regentropfen perlen ab
Die leichte Watjacke meistert nach mehreren Spaziergängen im (leichten) Regen auch den ultimativen Hardcore-Test: Einen zweistündigem Aufenthalt in sintflutartigem Regen. Ich bleibe auch da «dry as a bone» – knochentrocken. Aber die SST hält mich nicht nur trocken, sie überzeugt auch mit der Bewegungsfreiheit der Arme, grossen Brusttaschen und vor allem auch den schön dicht abschliessenden Stretch Coat Ärmelbündchen. Gerade dies ist bei vielen (eigentlich dichten) Regenjacken ein deutlicher Schwachpunkt: Das Wasser zieht durch die Bewegungen beim Fischen über die Ärmelbündchen bis mindestens zum Ellbogen, teilweise sogar noch weiter hinauf. Und sowas braucht echt niemand. Bei der SST passiert das nicht, dank diesem feinen, gummiartigen Ärmelbündchen. Wirklich gut gelöst!
Fazit
Die Patagonia SST bekommt von mir das Prädikat «wasserdicht, empfehlenswert und fürs Waten gemacht». Dass die Jacke nicht gefüttert ist, tut niemandem weh: Im Herbst kann man noch einen Pulli darunter anziehen, und für den bitter kalten Winter ist eine ungefütterte Jacke eh nicht gemacht. Nicht nur durch ihren wirklich kurzen Schnitt (die kürzeste Jacke im Patagonia-Programm) ist die SST auf die Bedürfnisse des Watfischers zugeschnitten. Balgentaschen, Zangenhalter, ein verdeckter Zubehörhalter, drei D-Ringe, die Rückentasche und ein verdeckter Rutenhalter sind weitere Features, die einem das Fischen im Wasser erleichtern. Also genau das, was die Aufgabe der Jacke ist.
drl
Patagonia SST Forge Grey Watjacke.
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel in den Grössen S bis XL ab 449 Franken.
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