Anfang Jahr ist in der Schweiz Messe-Zeit. «Petri-Heil» blickt als Medienpartner zurück auf zwei unterschiedliche, aber in ihrer Art durchwegs gelungene Messen.
Passiun in Chur
Bereits zum vierten Mal wurde in Chur eine Messe mit den Schwerpunkten Jagen, Fischen und Schiessen durchgeführt. Dass die «Passiun» mittlerweile eine überregionale Bedeutung hat, wurde bereits mit dem Werbeplakat in Pfäffikon SZ deutlich. Und so konnten die Veranstalter denn auch über 8000 Besucher an den drei Messetagen verzeichnen. Neben den Bündner Jägern, die diesen Anlass gerne nutzen, um sich unter ihresgleichen auszutauschen und über die eine oder andere grössere Investition zu fachsimpeln, waren auch die Schützen und nicht zuletzt die Fischer zahlreich erschienen. Bei der Bündner Fischerei bot neben den Ständen der «Lokalmatadoren» Bardill, Battaglia und Falk vor allem der Kantonale Fischereiverband Graubünden (KFVGR) mit seiner stimmungsvoll eingerichteten «Unterwasser-Beiz» eine Attraktion. Die angebotenen Fischgerichte waren hervorragend und der Drive der Mitarbeitenden ansteckend. Auch abseits der Verkaufsstände legte der Fischerei-Verband viel Engagement an den Tag: Die informativen Vorträge über Kleingewässer, die Seeforellenwanderung und Renaturierungen trugen zu einem gehaltvollen Rahmenprogramm bei, das in einer hervorragend moderierten Podiumsdiskussion über die anstehenden Entbehrungen der Fliessgewässer-Bewohner im Zuge der Energiestrategie 2050 ihren Höhepunkt fand. Der Kooproduktion von KFVGR und SFV unter der Leitung von Radi Hofstetter und Stefan Keller ist ein grosses Kompliment zu machen.
Der Kanton Graubünden ist ein Forellen-Kanton, und entsprechend hohen Stellenwert geniesst die Fliegenfischerei. Und für diese hatte es vor der Halle einen Wurfpool und in der Halle einen Stand, wo die meisterlichen Fliegenbinder im Namen der EFFA (European Fly Fishing Association) ihre Kunstwerke präsentierten.
An unserem «Petri-Heil»-Stand konnten wir viele neue Bekanntschaften schliessen und interessante Gespräche führen, nicht zuletzt auch über den Fischotter, der Gegenstand einer Sonderausstellung war, und bei welchem mancher Fischer das Gefühl einfach nicht los wird, dass einem da der Wolf im Otterpelz untergejubelt wird.
Schweizer Sportfischer-Messe in Oberglatt
Erst zum zweiten Mal ging Ende Januar in der Chliriethalle in Oberglatt die Schweizer Sportfischer-Messe über die Bühne. Anders als in Chur ging es hier ausschliesslich um die Fischerei. Das Schweizer Mittelland bietet eine andere Fischerei als die Bergkantone, und entsprechend war das Angebot auch auf unsere Seen ausgerichtet, ohne aber die Fliessgewässer-Fischer zu kurz kommen zu lassen. Alles, was im Grossraum Zürich Rang und Namen hat, war vor Ort vertreten. Nach der letztjährigen Premiere konnte die Schweizer Sportfischer-Messe nochmals vergrössert werden und wartete nebst den zahlreichen Messeständen auch mit Fachreferaten auf. Der deutsche Raubfisch-Spezi Fred Kotowski erklärte seine Kniffs beim Schleppfischen auf den Hecht, Thomas Bula vom Murtensee zeigte eine Übersicht übers Welsfischen und unser freier Mitarbeiter Markus von Euw referierte über die Forellen- und Eglifischerei. Den beiden Organisatoren Ralf Wirtensohn und Istepan «Gesi» Gezer gelang der Spagat zwischen einer familiären Atmosphäre und einer fachlich überzeugenden Bandbreite an Ausstellern. Es war eine breite Palette, vom hochprozentigen Fischwasser über handgebundene Trockenfliegen zu massgeschneiderten Fischerferien, und vom japanischen High-End-Wobbler bis zum perfekten Fischerkayak und imposanten «Bassboat» wurde eifrig geschaut, beraten und gekauft. Auch ein Workshop, wo vor Ort Gummifisch-Montagen für Hechte nicht nur erklärt, sondern gleich gefertigt wurden, stiess vor allem bei den jüngeren Messebesuchern auf grossen Anklang. Auch hier konnten wir uns am «Petri-Heil»-Stand mit zahlreichen Besuchern austauschen und den Puls der «Mittelland-Fischer» richtig spüren.
Text & Fotos: Nils Anderson
