Es ist ein Novum: Ein im Kantonalverband organisierter Fonds, der die Aus- und Weiterbildung der Jungfischer zum Ziel hat und ihnen erst noch ein nie dagewesenes Programm bieten soll. «Petri-Heil» hat mit Stefan Keller, dem Präsidenten des Kantonal Schwyzerischen Fischereiverbands KSFV gesprochen.
Stefan, wie erklärst du unseren Lesern euren Jungfischer-Fonds?
Stefan Keller: Der Kantonal Schwyzerische Fischereiverband arbeitet bei der Jugendarbeit mit regionalen Vereinen und den Berufsfischern zusammen. Um damit die Jugendlichen zu fördern in der fischereilichen Ausbildung, dem Gewässer- und Umweltschutz.
Welches war der Auslöser, einen solchen Fonds ins Leben zu rufen?
Der Auslöser war ganz klar die Schweizer Jungfischermeisterschaft 2017 in Altendorf. Dort hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, des KSFV und den regionalen Vereinen sowie dem regionalen Berufsfischerverband Zürichsee-Walensee vorbildlich funktioniert hat. Ein Novum war auch, dass wir Angelfischer mit den Berufsfischern ausgezeichnet zusammenarbeiteten. Das war nur mit gegenseitigem Respekt und gutem Willen möglich. Nach der Jungfischermeisterschaft haben wir uns überlegt, wie diese fruchtbare Zusammenarbeit auch weiterhin zugunsten unserer Jungfischer weitergeführt werden könnte. Der Jungfischerfonds war geboren.
Wurde die Idee gut angenommen?
Ich habe zuerst mit unserem Jungfischerobmann Ernst Tobler über eine weitere Zusammenarbeit bei der Jugendarbeit gesprochen. Ernst war sofort begeistert. Danach haben wir zusammen die Idee eines Jugendfonds ausgearbeitet und haben diese anschliessend den Vereinen und den Berufsfischern unterbreitet. Natürlich hat es bei dem einen oder anderen etwas Überzeugungsarbeit gebraucht. Im letzten November wurde dann an einer Sitzung abgemacht, dass diese Zusammenarbeit weitergeführt werden soll.
Du willst, wie du erklärt hast, einerseits die Aus- und Weiterbildung der Jungfischer fördern, andererseits aber auch das Programm für sie vielfältiger gestalten. Wie soll das genau funktionieren, ohne massiven Mehraufwand?
Mir liegt sehr viel daran, dass die Jugendlichen eine gute fischereiliche Ausbildung erhalten. Sie sollen aber auch den korrekten Umgang mit dem gefangenen Fisch erlernen sowie an das richtige Verhalten unseren Gewässern und der Natur gegenüber herangeführt werden.
Die Jugendlichen haben den Vorteil, dass sie an den verschiedensten Gewässern im Kanton Schwyz fischen können. Sie können auf diese Weise die Seefischerei, das Eis- sowie Bachfischen usw. kennenlernen. Für die Fischervereine hat es den Vorteil, dass jeder Verein nur noch einen Anlass pro Jahr für die Jungfischer organisieren muss und alle anderen Vereine an diesen Anlässen teilnehmen können. Die Vereine müssen also nicht mehr x Anlässe pro Jahr organisieren. Den freiwilligen Helfern wird dadurch viel Arbeit abgenommen, und die Vereine finden deshalb auch eher wieder Betreuer für die dringend nötige Jugendarbeit.
Wer unterstützt den Fonds ideell, und, was ebenso wichtig ist, auch finanziell?
Im Kanton Schwyz ist die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Regierungsrat René Bünter, dem ANJF (Schwyzer Amt für Natur, Jagd und Fischerei) sowie dem KSFV ausgezeichnet. René Bünter und seine Mitarbeiter unterstützen uns immer wieder bei unseren Anliegen. Dazu hat uns auch der Lotteriefonds des Kantons Schwyz finanziell unterstützt. Auch der 111er Club hat uns seine Unterstützung zugesagt, was uns natürlich sehr freut.
Viele Leute haben gesehen, dass wir uns mit Herzblut für die Jugendlichen einsetzen, deshalb werden wir auch immer wieder von Sponsoren berücksichtigt. Wir haben beispielsweise in diesen Tagen ein Fischerboot samt Anhänger für die Jugendlichen geschenkt bekommen. Darüber freuen wir uns riesig! Der KSFV hat aber auch einen Gönnerclub gegründet, bei dem bereits einige Personen mitmachen.
Wäre es nicht denkbar, auch in anderen Kantonen vergleichbare Fonds ins Leben zu rufen?
Es ist nicht nur denkbar, sondern auf jeden Fall wünschenswert. Denn fehlender Nachwuchs ist leider bei vielen Vereinen und Verbänden ein Dauerthema. Dem kann man jedoch nur entgegenwirken, wenn man aktiv etwas unternimmt. Mein Motto lautet «nicht nur davon sprechen, sondern es auch machen». Daher fördern wir im Kanton Schwyz ganz bewusst unsere Jungfischer mit dieser Möglichkeit.
Wie, denkst du, wird sich der KSFV mittel- und langfristig mit dem Jungfischer-Fonds verändern?
Ich glaube, dass der KSFV sich in den nächsten Jahren positiv verändern wird. Es werden viele feststellen, dass alles einfacher ist, wenn man zusammenarbeitet. Ich rechne ebenso damit, dass wir Fischer auch in der breiten Bevölkerung durch diese Zusammenarbeit vermehrt positiv wahrgenommen werden.
Stefan, ich danke dir für dieses Gespräch.
Interview: drl
Ralf Behnke 19. März 2018
Hallo Stefan,
eine wirklich gute Idee, dies wäre auch etwas für unseren Berliner Landesanglerverband.
Vielleicht kannst Du mir da ein paar Ideen bzw. wie es genau funktioniert per Mail zukommen lassen.
Beste Grüße aus Berlin
Ralf Behnke
Referent Öffentlichkeitsarbeit