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Petri-Heil

Dein Schweizer Fischereimagazin

Schweres Duo

Damit sich beim Fischen auf Karpfen der Fisch nach dem Biss selbst hakt, muss das Blei fixiert sein. Gregor Bradler stellt die zwei erfolgreichsten Blei-Systeme für sichere Karpfenfänge vor.

Wenn beim Karpfenfischen mit modernen Methoden der Bissanzeiger kreischt, muss der Fischer meist nur noch die Rute vom Rutenhalter (Rod Pod) nehmen und der Drill kann beginnen. Ein Anhieb ist häufig nicht erforderlich, denn der Haken sitzt meist schon im Karpfenmaul, bevor der Fischer an der Rute ist. Dafür verantwortlich ist die sogenannte Selbsthak-Montage. Dieses System sorgt dafür, dass der Haken sofort nach dem Einsaugen des Köders im Karpfenmaul greift. Das Blei ist fixiert und wirkt als Gegengewicht. Hat der Karpfen den Boilie oder den Partikelköder genommen und schwimmt weiter, strafft sich das Vorfach und das fixierte Gewicht lässt die Hakenspitze leicht ins Maul eindringen. Dadurch aufgeschreckt, flüchtet der Karpfen, was den Greifer noch tiefer in sein Maul eindringen lässt. Um einen guten Selbsthak-Effekt zu erreichen, sollte das Blei ein Gewicht von mindestens 60 Gramm aufweisen. Besser sind 80 oder 100 Gramm.

Es gibt mehrere Varianten um das Blei zu fixieren. Am einfachsten ist es, ein Wirbel-Blei zwischen zwei Stoppern oder Blei­schroten auf der Hauptschnur zu befestigen. Diese Methode funktioniert, ist aber nicht optimal, weil es recht häufig zu Verhedderungen kommt und man zudem nicht so einfach das Blei wechseln kann.

 
Zwei Systeme

Mittlerweile haben sich beim Karpfenfischen zwei Systeme durchgesetzt, mit denen man das Blei fixieren kann: Das Inline-Blei und der Safety-Clip. Beim Inline-Blei handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um ein Gewicht, bei dem die Schnur durch das Blei läuft. Oberhalb des Bleis befindet sich ein Stück Silikonschlauch (Anti-Tangle-Tube), welches Verhedderungen beim Auswerfen minimiert. Im Inline-Blei befindet sich ein Einsatz, in den man den Wirbel, der Hauptschnur und Vorfach verbindet, hineinzieht. Auf diese Weise ist das Blei fixiert. Das Inline-Blei hat gute aerodynamische Flugeigenschaften und ermöglicht einen guten Hak-Effekt, weil sich das Gewicht auf der Schnur befindet und beim Biss sofort Zug auf den Haken ausübt.

Die Inline-Montage hat einen Nachteil: Ein gehakter Karpfen würde bei einem Schnurbruch die komplette Montage mit sich herumschleppen. Im schlimmsten Fall kann der Fisch daran verenden.

An diesem Problem setzt die Safety-Montage an, denn bei diesem Blei-System wird ein Wirbel-Blei in einen sogenannten Safety-Clip geschoben. Dann schiebt man ein Stück Silikonschlauch auf den Clip und sichert so das Blei. Auch der Wirbel, der die Hauptschnur und den Wirbel verbindet, wird im Clip fixiert. Sollte sich das Blei während des Drills in einem Hindernis festsetzen, hat dies nicht zwangsläufig einen Fischverlust zur Folge. Dann rutscht der Silikonschlauch nach hinten, der Clip öffnet sich und das Blei löst sich aus dem Clip. Dieses System hat schon viele Fische in den Feumer gebracht, die sich in einem Hindernis festgeschwommen hatten, und ausserdem unzähligen Karpfen das Leben gerettet. Viele Karpfenfischer verwenden ausschliesslich den Safety-Clip .

Riskanter Spielraum

Leider hat der Safety-Clip nicht nur Vorzüge: Durch den Wirbel des Bleis, der als Gelenk wirkt, kann sich der Karpfen nach dem Biss ein kleines Stück seitlich bewegen, ohne dass das Gewicht des Bleis auf den Haken wirkt. Besonders erfahrene Fische flüchten nach der Köderaufnahme nicht, sondern verharren an Ort und Stelle und versuchen etwa durch Schütteln des Kopfs, den Köder samt Haken wieder loszuwerden. Wirkt das Gewicht des Bleis nicht auf den Haken, kann diese Taktik erfolgreich sein. Allerdings besteht diese Gefahr lediglich an schwierigen Gewässern. An den meisten Seen oder Flüssen ist man mit dem Safety-Clip bestens gerüstet.

Gregor Bradler

 

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