Editorial zu «Petri-Heil» 4/2018
Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV hat uns Fischer im Dezember und Januar zu unserem geliebten Hobby befragt. Die Ergebnisse haben es in sich:
Jeder Schweizer Fischer gibt im Durchschnitt pro Jahr 730 Franken für Fischer-Ausrüstung aus, 514 Franken für Fischerreisen, für Patente fallen 343 Franken an. Für Verpflegung (246 Franken) und Übernachtungen (292 Franken) kommen 538 Franken zusammen. Bei etwa 100 000 aktiven Fischern ergibt das jährliche Ausgaben von rund 212 Millionen Franken!
Wir dürfen Fische aus «ökologischen Gründen» wieder ins Wasser zurücksetzen, das wissen wir seit der «Vollzugshilfe Angelfischerei» (Infos und News zum Thema «Kiemenschnitt» ab Seite 32). Schön wäre es nun, wenn die Verantwortlichen in den Fischerei- und Jagdverwaltungen unseres Landes endlich den enormen ökonomischen Wert von uns Fischern angemessen zur Kenntnis nehmen – und uns dementsprechend behandeln würden. Wir sind eine wegen zurückgehender Fischzahlen und kontinuierlich schlechteren Fischerei-Rahmenbedingungen durch die Verwaltungen gefährdete, wertvolle Spezies!
An der Hauptversammlung des Bernisch Kantonalen Fischerei-Verbands BKFV (Bericht auf Seite 22) wurden unter anderem die von Berner Fischern geleisteten Fronstunden (Bericht «Studenhicken», Seite 40) kommuniziert: Sie entsprechen der Arbeit von 30 Vollzeitstellen! In anderen Kantonen sieht es ähnlich aus, und schweizweit dürfen wir Fischer mit berechtigtem Stolz behaupten: Ohne unser enormes, freiwilliges Engagement zugunsten der Gewässer und unserer Fische wären die Wasser der Schweiz gelinde gesagt nicht das, was sie heute sind.
Liebe Behördenvertreter, liebe Politiker, bitte nehmt zur Kenntnis (und handelt entsprechend): Wir Fischer sind eine ökologisch, aber auch ökonomisch äusserst wertvolle Art, die es zu schützen, zu erhalten und mit Anstand und Respekt zu behandeln gilt.
Ein herzliches DANKE an dieser Stelle allen Fischern, die sich mit Herzblut für unsere Gewässer und die Fische einsetzen. Und ein kräftiges Petri Heil sowie einen erlebnis- und fangreichen April uns allen.
Dominique Lambert, Chefredaktor
